Kahlschlag bei Daimler

Entschiedene Kampfmaßnahmen sind nötig

Der Daimler-Vorstand legt den Rotstift an. Es wird vom Abbau von 30.000 Stellen gesprochen. Während die Motorenproduktion aus Berlin und Untertürkheim nach Osteuropa verlagert werden soll, gibt es nun auch Kürzungspläne in der LKW-Sparte, die die Werke Gaggenau, Kassel, Mannheim, Stuttgart und Wörth betreffen. In den letzten Wochen sahen sich Betriebsräte und IG Metall gezwungen, Aktionen durchzuführen. Wir dokumentieren hier in gekürzter Form eine Solidaritätserklärung der „Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften“ (VKG), in der Vorschläge für Kampfmaßnahmen und Forderungen enthalten sind.

„Wer heute Arbeitsplätze vernichtet, zerstört die Zukunft unserer Kinder“, so stand es auf dem Transparent der Mettinger Kolleg*innen. Deshalb ist der Kampf um jeden Arbeitsplatz so wichtig, den wir unterstützen. Es braucht entschiedene Kampfmaßnahmen für die Rücknahme aller Angriffe – ggfs. auch unter Nutzung der Tarifrunde – die von mehrtägigen Betriebsversammlungen über Streiks bis hin zur Verhinderung des Abtransports von Maschinen reichen.

Außerdem braucht es in den Vertrauenskörpern Diskussionen um Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich und Umverteilung der Arbeit auf alle, ebenso über die Entwicklung von neuen Verkehrskonzepten MIT und DURCH die Beschäftigten für eine wirkliche zukunftsfähige Verkehrspolitik. Wenn der Daimler-Vorstand nicht von Schließungsplänen und Entlassungen abrücken will, dann sollte sich die IG Metall auf ihre in der Satzung §2.4 formulierte Zielsetzung „Überführung von Schlüsselindustrien und anderen markt- und wirtschaftsbeherrschenden Unternehmen in Gemeineigentum“ zurückbesinnen. Das heißt konkret, die Eigentumsfrage aufzuwerfen und die Überführung der von Verlagerung, Schließung und Teilschließung betroffenen Daimler-Produktionsstandorte in Gemeineigentum zu fordern, mit der Maßgabe des Erhalts aller Arbeitsplätze und der Umstellung der Produktion auf gesellschaftlich notwendige und sinnvolle Güter, wie den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs oder auch anderer wichtiger Produkte aus dem medizinischen Bereich, z.B. Beatmungsgeräte. Wir unterstützen euren wichtigen und notwendigen Protest.   

Die VKG hat eine Webseite und einen newsletter: www.vernetzung.org

Sol-Mitglieder solidarisch beim Protest der Daimler-Beschäftigten in Berlin-Marienfelde
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