Warum ich in der Gewerkschaftsjugend aktiv bin

Verbesserungen in Betrieben müssen erkämpft werden

Auch wenn heutzutage die Gewerkschaften selten ihre volle Kampfkraft einsetzen, gibt es viele Gründe sich gewerkschaftlich zu organisieren. Dies gilt vor allem für Auszubildende und Jugendliche im Betrieb.

von Jonas Grampp, Mitglied der Ortsjugendleitung der EVG Jugend Berlin* 

Das liegt daran, dass die Ausbildung meist prekärer ist als die Beschäftigung als Facharbeiter*in. Gewerkschaften wurden gegründet, um sich gemeinsam gegen solche Ausbeutung zu wehren. Hierbei bietet die Gewerkschaft durch die verschiedenen Strukturen eine gute Möglichkeit, sich als Betriebsjugend bei der Bahn zu vernetzen und auch die schon länger Beschäftigten auf die Lage der Auszubildenden aufmerksam zu machen. 

Druck für Tarifverbesserungen

Gleichzeitig bringt vor allem die Jugend progressive Forderungen in die Gewerkschaften ein und sorgt so dafür, dass diese immer wieder auf den Tisch kommen, diskutiert und in einigen Fällen auch umgesetzt werden. So brachten wir zum Beispiel bei der Deutschen Bahn als EVG-Jugend Themen wie Wohngeldzuschuss, Urlaubsgeld, Entschädigungen für Reisezeit und eine kontinuierliche Steigerung des Gehaltes in die Tarifverhandlungen mit ein und konnten diese auch im Tarifvertrag verankern. 

Gewerkschaft ist politisch

Gleiches gilt natürlich auch für politische Forderungen. So beschäftigen wir uns als EVG-Jugend seit Jahren mit der geplanten Privatisierung der S-Bahn Berlin und positionieren uns gegen jede Privatisierung. Dies machten wir bei einer Kundgebung an der Landesdelegiertenkonferenz der Grünen, welche in Berlin die Verkehrssenatorin stellte, klar.

Bei mir und vielen anderen geht die gewerkschaftliche Organisation auch mit einer Aktivität in der betrieblichen Interessenvertretung einher. Das heißt entweder als Mitglied im Betriebsrat oder in der Jugend- und Auszubildendenvertretung. Hierbei ermöglicht mir die gewerkschaftliche Beteiligung einen Einblick in andere Betriebe und wie man dort auf ähnliche Problem im Betrieb reagierte. 

Auch kann eine Aktivität in der Gewerkschaftsjugend dazu beitragen, die Sicht der Arbeiter*innen auf die Gewerkschaft zu ändern. Dafür ist aber auch ein Kurswechsel in den Gewerkschaften nötig. Dies kann dadurch erreicht werden, indem zum Beispiel junge Beschäftigte den Gewerkschaften beitreten, ihre Forderungen einbringen und eine kämpferische Ausrichtung einfordern.