Löhne rauf – sonst streikt’s!

Inflationsrate explodiert – gewerkschaftliche Gegenwehr notwendig

In der Coronakrise sanken die Reallöhne laut Statistischem Bundesamt 2020 um ein Prozent, 2021 um weitere 0,1 Prozent. Spätestens seit dem Herbst 2021 schlägt die Inflation hierzulande voll durch. Das Ifo-Institut rechnet für 2022 mit einer Inflation bis zu 6,1 Prozent.

von Alexander Brandner, Stuttgart

Lohnabhängig Beschäftigte, Rentner*innen und Sozialhilfeempfänger*innen werden nun für militärisches Säbelrasseln verstärkt zur Kasse gebeten. Da helfen auch keine zeitlich begrenzten „Entlastungen“, denn diese werden später nur wieder von uns zurückgezahlt werden.

Dinge des täglichen Bedarfs an Grundnahrungsmitteln, so wie Energie, werden sprunghaft teurer, die Spritpreise haben sich binnen Monatsfrist um fünfzig Prozent erhöht.

Doch gerade diejenigen, die es sich leisten können und die ihr Vermögen während der Pandemie teilweise verdoppelt haben, werden weiter geschont.

Gewerkschaftliche Gegenwehr

Viele Gewerkschaftsführungen spielen dieses Spiel, entgegen ihrer Bestimmung als Vertretung für die Beschäftigten, mit und setzen dem außer verbaler Kraftmeierei nichts oder nur wenig entgegen.

Kämpfe, die meist nur aus Scharmützeln am Verhandlungstisch bestehen und reale Lohnverluste, wie jetzt bei der Postbank werden schöngeredet und -gerechnet.

Wir fordern von den Gewerkschaften:

  • für die noch laufenden Verträge müssen Nachschlagforderungen gestellt und wenn nötig mit Streiks durchgesetzt werden … möglichst branchenübergreifend koordiniert, um gesellschaftlichen Druck aufzubauen.
  • für künftige Verträge kein Abschluss ohne Reallohnsteigerung
  • keine Tarifverträge über 12 Monate.