Bedrohung durch Rechtsradikale

Solidarität mit Ferat Koçak gegen neue Bedrohung

Im Jahr 2018 geriet der Berliner Abgeordnete Ferat Koçak (Die Linke) ins Fadenkreuz Rechtsextremer. Diese verübten einen Brandanschlag auf sein Auto, der ihn und seine Familie in Lebensgefahr brachte. Dies war der schlimme Höhepunkt zahlreicher andauernder Bedrohungen durch die Neonazi-Szene in Neukölln, denen Koçak und andere durch ihr antifaschistisches Engagement ein Dorn im Auge sind. Doch auch im Anschluss daran erhielt er fortlaufend Drohungen per SMS, Telefon und per Post. In jüngster Zeit findet der Neuköllner wieder vermehrt Zeichen von Nazis vor dem Haus seiner Familie, wie Sticker der rechtsradikalen Organisation „der III. Weg“ und vor der Haustür platzierten Hundekot.

von Laura Messer und Tim Brandes, Berlin

Wir stehen solidarisch an der Seite Ferats und seiner Familie! Solche Einschüchterungsversuche von Rechtsradikalen erfordern ein entschiedenes Entgegentreten von links. Zusammen stehen wir gegen jeden Rassismus und rechte Hetze sowie gegen die Einschüchterung von linken und migrantischen Menschen!

Die neuerliche Bedrohung von Ferat ist dabei nur ein weiterer Fall einer ganzen Reihe von Anschlägen im sogenannten Neukölln-Komplex, bei denen u.a. mindestens 23 schwere Brandanschläge verübt wurden. Ein Riesenskandal ist, dass mutmaßlich Polizist*innen Informationen über Einsätze an Nazis weitergegeben haben, Fälle nicht verfolgt wurden und generell nichts getan wird, um die verantwortlichen Nazis zu stoppen. Wir fordern eine unabhängige Untersuchungskommission von Antifaschist*innen, Gewerkschafter*innen und demokratisch gewählten Vertreter*innen der lokalen Bevölkerung, um die Vorkommnisse aufzuklären. Gleichzeitig sagen wir diesem kapitalistischen System den Kampf an, das die Grundlage für Rassismus und Faschismus legt.