Das CWI vor dem Weltkongress

CWI-Sommerschulung 2024

Vertreter*innen aus zwanzig Ländern werden in Berlin erwartet

Ende Juli wird der 14. Weltkongress des Komitees für eine Arbeiter*inneninternationale (CWI) in Berlin stattfinden. Dazu werden Vertreter*innen von Sektionen, Gruppen und befreundeten Organisationen aus zwanzig Ländern erwartet. Der Kongress wird mehrere Resolutionen verabschieden, einen neuen internationalen Vorstand wählen und einen Diskussionsprozess über ein neues Programm der Internationale beginnen.

Von Sascha Staničić

Die Delegierten und Gäste werden vor dem Hintergrund einer dramatisch veränderten Weltlage zusammen kommen, die den Kampf für eine sozialistische Veränderung der Gesellschaft nur dringender macht. Im Mittelpunkt wird die Analyse dieser neuen Situation und die Frage stehen, welche Schlussfolgerungen Marxist*innen daraus ziehen müssen.

Dabei werden die Teilnehmenden aus vielfältigen Erfahrungen berichten und diese gemeinsam verarbeiten können: vom Aufbau eines sozialistischen Wahlbündnisses in Chile über den Kampf gegen staatliche Repression in Nigeria, der Mobilisierung der Gewerkschaften gegen rechtsextreme Demonstrationen in Irland bis hin zum Kampf gegen Trump in den USA und vielem mehr.

Diskussionen

Dies wird der erste Weltkongress des CWI nach der Spaltung des Jahres 2019 sein, der in Präsenz stattfinden kann, da der Kongress im Jahr 2021 aufgrund der Pandemie nur online durchgeführt werden konnte. Seitdem konnte sich das CWI stabilisieren, in einigen Sektionen wachsen und mit verschiedenen Kräften international in Diskussion und Kooperation treten. In den letzten ein, zwei Jahren sind in Irland, Österreich, Nigeria und Kasachstan Mitglieder zum CWI zurückgekehrt, die sich 2019 der CWI-Abspaltung (International Socialist Alternative – ISA) angeschlossen hatten. In Österreich hat das dazu geführt, dass die dortige CWI-Gruppe – Sozialistische Offensive – so weit angewachsen ist und sich gefestigt hat, dass sie beim Kongress die Aufnahme als vollwertige Sektion in das CWI beantragt. Die ISA-Gruppen in Israel/Palästina und Rumänien haben einen Diskussionsprozess mit dem CWI begonnen und Vertreter*innen von ihnen werden als Gäste an dem Kongress teilnehmen. Das gilt auch für Vertreter*innen der Gruppe Arbeiterpartei aus Schweden.

Das CWI vertritt nicht die Vorstellung, dass es die alleinige Vertretung revolutionär-marxistischer Ideen und Prinzipien ist und diskutiert mit anderen Kräften über Möglichkeiten der Zusammenarbeit und des Zusammenschlusses. So haben CWI-Vertreter an den internationalistischen Konferenzen in Mailand und Paris teilgenommen, die in den letzten Jahren stattgefunden und dutzende unterschiedliche revolutionäre Gruppen aus der ganzen Welt zusammen gebracht haben und so führen wir Diskussionen mit weiteren Gruppen und Organisationen unter anderem in Argentinien, Frankreich, Indien.

Afrika und Asien

Die Entwicklungen in Afrika und Asien werden in gesonderten Debatten bei dem Kongress behandelt. Sozialistische Aktivist*innen aus Nigeria, Südafrika, Malaysia, Pakistan, Indien, Sri Lanka und Japan werden diese Diskussionen mit ihren vor Ort gemachten Erfahrungen unter anderem in revolutionären Bewegungen (Sri Lanka) und mit staatlicher Repression (Nigeria, Pakistan) bereichern.

Aus Europa werden Vertreter*innen aus Nord- und Südirland, Schottland, England und Wales, Frankreich, Rumänien, Deutschland, Österreich und den Niederlanden anwesend sein.

Programm

Bei der Gründung des CWI im Jahr 1974 wurde als Gründungsdokument das „Programm der Internationale“ verabschiedet, das den politischen Werdegang und die Prinzipien derjenigen marxistischen Kräfte zusammenfasste, die damals die Organisation gründeten. Mehr als fünfzig Jahre später beginnt das CWI auf dem anstehenden Weltkongress einen Diskussionsprozess über ein neues „Programm der Internationale“, das aus mehreren Teilen bestehen wird und sowohl die historische Entwicklung der Organisation als auch die wichtigsten programmatischen Prinzipien und ein Übergangsprogramm umfassen wird.

Die Beschlüsse des Weltkongresses werden im Laufe des August auf solidaritaet.info veröffentlicht und ab September als Broschüre unter info@solidaritaet.info bestellbar sein.