Kampfinstrument „Solidarität“

250 Ausgaben einer marxistischen Zeitung

Die 250. Ausgabe der Solidarität erhält eine 8-seitige Sonderbeilage mit Plakat und zahlreichen Grußbotschaften! Hole dir deine Ausgabe jetzt vor Ort bei Mitgliedern der Sol oder bestelle sie dir nach Hause!

Die Reichen und Mächtigen haben viele Medien, die sie kontrollieren und beeinflussen. Zeitungen, Privatsender, Webseiten, soziale Medien. Auch die öffentlich-rechtlichen Sender sind den kapitalistischen Verhältnissen verpflichtet, auch wenn sie etwas mehr Spielraum für „seriösen Journalismus“ bieten. Das Internet bietet zwar auch alternativen Medien Möglichkeiten, aber letztlich regiert auch hier das Geld und Multimilliardär*innen wie Elon Musk machen mit ihrem enormen Reichtum Meinung und produzieren Informationen, wie sie ihnen passen.

Von Sascha Staničić, verantwortlicher Redakteur der „Solidarität“ bis 2025 

Informationen sind selten objektiv. Das fängt schon dabei an, welche Begriffe benutzt werden. Ausbeuter*innen werden zu Arbeitgeber*innen, Kriegstreiber zu Friedensbringern und Rechtsradikale zu Patrioten. Demos werden regelmäßig kleiner gemacht, als sie waren, und während jeder Terroranschlag von Einzelnen und kleinen Gruppen es in die Tagesschau schafft, sucht man Berichterstattung über Streiks und Massenproteste oft vergeblich. Medien und die in ihnen transportierten Informationen und Meinungen haben einen Klassencharakter. Die übergroße Mehrheit der Medien, mit denen die Masse der Bevölkerung konfrontiert ist, hat einen bürgerlichen, also pro-kapitalistischen Charakter. Das spielt eine große Rolle bei der Entwicklung des Denkens und des Bewusstseins von Menschen, auch von den Menschen aus der Arbeiter*innenklasse.

Klassenstandpunkt

Allein deshalb ist es wichtig, dass es Medien gibt, die einen anderen Klassenstandpunkt vertreten und die Welt aus dem Blickwinkel der Arbeiter*innenklasse und mit einer antikapitalistischen Perspektive beschreiben. Sozialistische Medien müssen die Wahrheiten veröffentlichen, die von bürgerlichen Medien nicht veröffentlicht oder entstellt werden. Aber nicht nur das: Sie müssen auch Zusammenhänge herstellen, Ursachen für die Verhältnisse erklären und Vorschläge für Lösungen machen.

Diese Aufgabe hat sich die Sozialistische Organisation Solidarität (Sol) mit den von ihr betriebenen Publikationen gestellt. Dazu gehören unsere Webseite solidarität.info, Sharepics und Videos in den sozialen Medien, Plakate und Flugblätter, die Bücher im Manifest-Verlag und unser zwei Mal im Jahr erscheinendes Magazin für sozialistische Theorie und Praxis „sozialismus heute“. Unser wichtigstes Medium ist aber unsere Monatszeitung „Solidarität“, deren 250. Ausgabe in diesem Monat erscheint.

Besondere Funktion der Zeitung

Die gesellschaftliche Rolle von Print-Zeitungen hat zweifelsfrei abgenommen. Manche linke Zeitungen erscheinen nur noch oder weitgehend im Internet. Leseverhalten hat sich geändert. Darauf haben auch wir in den letzten Jahren reagiert und andere Medien ausgebaut. Aber die „Solidarität“ ist mehr als eine Zeitung. Sie ist ein Kampfinstrument. Sie bietet uns die Möglichkeit, auf der Straße, beim Streikposten und auf Demonstrationen mit Menschen in den direkten Kontakt zu treten, wie das keine Webseite und kein Youtube-Video schaffen können.

Lenin

Lenin schrieb im Jahr 1901: „Die Rolle der Zeitung beschränkt sich jedoch nicht allein auf die Verbreitung von Ideen, nicht allein auf die politische Erziehung und die Gewinnung politischer Bundesgenossen. Die Zeitung ist nicht nur ein kollektiver Propagandist und kollektiver Agitator, sondern auch ein kollektiver Organisator. Was das Letztere betrifft, kann sie mit einem Gerüst verglichen werden, das um ein im Bau befindliches Gebäude errichtet wird; es zeigt die Umrisse des Gebäudes an, erleichtert den Verkehr zwischen den einzelnen Bauarbeitern, hilft ihnen, die Arbeit zu verteilen und die durch die organisierte Arbeit erzielten gemeinsamen Resultate zu überblicken.“

Das gilt auch für die „Solidarität“ und die Rolle, die sie für die Sol spielt, mit der sie aufs Engste verknüpft ist.

Außenwirkung

Nach Außen ist die „Solidarität“ unser wichtigstes Mittel, unsere Ideen zu verbreiten – unsere Analysen, unser Programm und unsere Vorschläge für die Arbeiter*innenbewegung. Sie bietet Arbeiter*innen in Streiks und Aktiven aus Bewegungen Vorschläge für ihre Kämpfe an, dient aber auch dazu, deren Horizont zu erweitern, Zusammenhänge zwischen den konkreten Bewegungen und Kämpfen und der kapitalistischen Gesellschaft darzustellen. Sie vermittelt auch Erfahrungen aus verschiedenen Kämpfen und Bewegungen.

Für viele Menschen ist die „Solidarität“ der Erstkontakt zur Sol und sie vermittelt, welche Themen uns gerade wichtig sind, welche programmatischen Antworten wir geben und was die Organisation gerade aktiv macht. 

Innenwirkung

In unsere Organisation hinein vermittelt die Zeitung einen Fokus auf das Wesentliche. Für jede Ausgabe muss eine Auswahl der wichtigsten Themen sowie aktueller sozialistischer Analyse und Programmatik getätigt werden. Das gibt allen Mitgliedern eine politische Orientierung. Die Zeitung ist „kollektiver Propagandist und Agitator“, denn sie wird kollektiv erarbeitet und kollektiv eingesetzt. Unsere Mitglieder schreiben und diskutieren die Artikel und planen gemeinsam den Verkauf bei Demonstrationen, an Info-Ständen oder auf der Straße. 

Programm entscheidend

Der wichtigste Beitrag der „Solidarität“ in den letzten 23 Jahren war die Verteidigung und Verbreitung eines sozialistischen Programms und des Marxismus im Allgemeinen. Wir waren und sind Teil von Bewegungen, Kämpfen und den Organisationen unserer Klasse. Egal ob Streiks, Gewerkschaften, die Partei Die Linke und ihr Jugendverband linksjugend [‘solid], die Bewegungen gegen Mietwucher, Sexismus, Rassismus und Klimakatastrophe – überall tragen wir durch unsere Zeitung sozialistische Positionen und einen Klassenstandpunkt hinein.

International(istisch)

Dabei geht unsere publizistische Tätigkeit weiter zurück, denn die „Solidarität“ löste 2002 die Zeitung „VORAN“ ab, die seit 1973 erschienen war. Wie schon die „VORAN“ vertritt auch die „Solidarität“ konsequent internationalistische Positionen und profitiert davon, dass sozialistische Aktivist*innen aus dem Komitee für eine Arbeiter*inneninternationale (CWI – socialistworld.net) auf der ganzen Welt als Korrespondent*innen fungieren können.

Unabhängig

Wichtig ist auch unsere finanzielle Unabhängigkeit. In der „Solidarität“ finden sich keine Anzeigen und wir erhalten auch keine Spenden von großen Geldgeber*innen. Deshalb verkaufen wir die Zeitung und verteilen sie nicht kostenlos. Mit dem Kauf tragen Leser*innen zum Aufbau einer sozialistischen Presse bei, die zurzeit noch monatlich erscheint, aber in der Zukunft hoffentlich in Form einer Wochen- und später Tageszeitung erscheinen wird. Um das zu erreichen, muss die „Solidarität“ mehr ver- und gekauft werden! Deshalb bitten wir alle Leser*innen: Schließt ein Abo ab! Aber nicht nur das. Helft bei der Verbreitung der „Solidarität“ und bestellt Euch auf Kommission fünf oder zehn Ausgaben und verkauft diese unter Kolleg*innen, Freund*innen, auf Demos, in der Linken oder der Gewerkschaft!

Jetzt Abo abschließen!