Zwei Tage voller Alternativen zu Krise und Kapitalismus:

Kaum eine Woche vergeht, ohne dass eine neue Krisenmeldung Schlagzeilen macht. Wirtschaftliche Krisen, Kriege, Putsche, Umweltkatastrophen oder Wahlsiege von Rechten sind schon fast Alltag. Eine Krise jagt die nächste. Kein Wunder, denn wir leben im Kapitalismus, in dem die Profite der Banken und Konzerne an erster Stelle stehen. Dass die Grundlage des unvorstellbaren Reichtums Armut, Elend, Krieg, Vertreibung und Klimazerstörung ist, gehört genauso zum Kapitalismus dazu wie Ungleichbehandlung und Diskriminierung. 

Laut dem Oxfam-Bericht haben die fünf reichsten Männer der Welt ihr Vermögen seit 2020 mehr als verdoppelt. Und das, während fast fünf Milliarden Menschen weltweit ärmer geworden sind. Während also diese wenigen Superreichen mehr als 14 Millionen US-Dollar pro Stunde „verdienen“ und kaum noch wissen, wohin mit ihrem Geld, leidet jede elfte Person weltweit an Hunger. Und weil der Kapitalismus der fortschreitenden Klimakrise nichts entgegensetzen kann, wird ihre Zahl weiter wachsen. Ebenso wie er keine Lösung für die vielen Kriege und bewaffneten Konflikte hat, die die Welt in Flammen setzen und hunderttausenden Menschen Tod und Elend bringen.

Der Kapitalismus ist nicht dafür ausgelegt, allen Menschen ein gutes und sicheres Leben zu ermöglichen. Deshalb können die Regierenden, die am Kapitalismus festhalten, keine echten Lösungen für die Krisen finden – die gibt es in ihrem System schlicht nicht.

Das heißt aber nicht, dass es gar keine Lösung gibt. Wir sagen: Weg mit dem System der Ausbeutung und Unterdrückung!Stattdessen kämpfen wir für eine sozialistische Demokratie, in der die Wirtschaft allen Menschen ein gutes Leben ermöglichen soll, statt einige Superreiche noch reicher zu machen.

Warum kann der Kapitalismus diese Krisen nicht lösen? Wie kann der Widerstand gegen die vielen Probleme erfolgreich sein? Wie sieht unsere Alternative zum Kapitalismus aus? Und wie kannst Du dazu beitragen, dass sich etwas ändert? All das und vieles mehr wollen wir mit Dir bei unseren SozialismusTagen diskutieren. Komm vorbei, bring Dich ein, werde mit uns aktiv!

Programm

SAMSTAG

10 Uhr ★ Die Krisen haben ein System: Warum der Kapitalismus uns nichts zu bieten hat

Egal wohin man schaut – auf der ganzen Welt gibt es immer mehr Probleme: Immer mehr arme Menschen, politische Instabilität und Wahlerfolge für rechtsextreme Parteien, Krieg und Militarisierung, Klimakrise und steigende Lebenshaltungskosten. All diese Krisen haben einen Ursprung – das kapitalistische System.

Wie hängen die Krisen mit dem Kapitalismus zusammen? Kann das System reformiert werden? Oder müssen wir es überwinden?

12:00 Uhr ★ Eine vom Krieg zerrissene Welt: Gibt es eine Perspektive für ein Ende von Gewalt und Besatzung in der Ukraine, im Nahen Osten und überall?

Spätestens seit Februar 2022 und Russlands Überfall auf die Ukraine ist Krieg in der Massenwahrnehmung auch in Europa und dem Westen angekommen. Und während die furchtbaren Ereignisse in der Ukraine kein Ende fanden, wurde das Massaker in Gaza zu einem noch blutigeren, noch grausameren Beispiel für die barbarischen Zeiten, in denen wir leben.

Kriegerische Auseinandersetzungen nehmen zu und sind Ausdruck von geostrategischen Interessen der Herrschenden. Aber austragen müssen es die kleinen Leute, die an den Frontlinien verletzt oder getötet, in den Städten bombardiert oder massakriert werden, oder – wenn sie Glück haben – fliehen können und damit fast all ihr Hab und Gut verlieren.

Der Kapitalismus trage den Krieg in sich wie eine Wolke den Regen, sagte der französische Sozialist Jean Jaurès. Wir wollen darüber diskutieren, wie wir einen Ausweg für die Welt schaffen können. 

13:30 Uhr ★ Mittagspause mit Essen

14:30 Uhr ★ Workshops

  • Kampf für Frauen- und LGBTQIA+-Rechte in Zeiten der „Kulturkämpfe“

Trotz vieler Errungenschaften sind Frauen und Queere Menschen in der Gesellschaft weiterhin benachteiligt. Als Sozialist*innen wollen wir das ändern! Aber wie ist es möglich, wenn gleichzeitig die rasch aufsteigende AfD und andere rechte Kräfte für die Frau ein „zurück an den Herd“ vorsehen und die LGBTQIA+-Community als Sündenbock für alles Schlimme auf der Welt hinhalten muss? In diesem Workshop wollen wir gemeinsam diskutieren, wie wir erfolgreich einen Kampf für Emanzipation gestalten können, der die Rechten zurückschlagen kann.

  • Streik ist unsere Waffe

Seit 2023 sehen wir wieder verstärkte Betriebsauseinandersetzungen und Streiks. Die Kolleg*innen der sechs NRW-Unikliniken standen stolze 66 Tage im Streik. Auch anderswo wird die wachsende Streikbereitschaft unter Beweis gestellt. Wo sie genutzt und solche Auseinandersetzungen kämpferisch geführt werden können häufig greifbare Verbesserungen erreicht werden – und Gewerkschaften wachsen. Klassenkampf wirkt – anders als die Sozialpartnerschaft, die jahrelang nur Reallohnverluste gebracht und die Gewerkschaften entleert hat.
Wir wollen zum Austausch kämpferischer Kolleg*innen beitragen und laden Gewerkschafter*innen ein: Welche Lehren sollten wir aus den gewonnenen und verlorenen Arbeitsskämpfen ziehen? Wie können wir eine kämpferische und kritische Opposition zur Sozialpartnerschaft innerhalb der Gewerkschaften aufbauen? Und wie sollten wir die Angriffe auf das Streikrecht beantworten?

  • Mit Marx(ismus) die Welt verändern

Heute werden Marx und Engels häufig als utopische Denker dargestellt, die eine nette Idee verfolgten, aber den Kapitalismus unter- und den Menschen überschätzten. Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt. Beide hatten den Anspruch, den Kapitalismus wissenschaftlich zu analysieren, was ihnen mit Bravour gelang, obwohl das System noch in den Kinderschuhen steckte. Viele der von ihnen charakterisierten Tendenzen wie Monopolbildung, Krisenhaftigkeit oder Zuspitzung der Ungerechtigkeiten sind heute aktueller als zur Zeit ihrer Niederschreibung. Aber sie waren nicht nur Denker, sondern auch Revolutionäre, deren Theorie ein Werkzeug für heutige Sozialist*innen sein sollte. Deshalb wollen wir uns genauer mit marxistischen Ideen auseinandersetzen – und darüber diskutieren, wie sie zu unserem Kampfwerkzeug in heutigen Zeiten werden können.

16:30 Uhr ★ Die Arbeiter*innenklasse schlägt zurück: Wie wir die Welt verändern können

International sehen wir, wie die Arbeiter*innenklasse sich nicht mehr mit den herrschenden Zuständen abfinden will. Arbeiter*innen auf der ganzen Welt kämpfen für ein besseres Leben. In Bangladesch wurde die Regierung verjagt. Inmehreren arabisch geprägten Ländern schlugen Proteste gegen den Krieg in Gaza schnell in Proteste gegen die eigene Regierung um. Und selbst in Deutschland erlebten wir nur in diesem Jahr die radikalen Proteste der Bäuerinnen und Bauern, gefolgt von einer der größten deutschen Massenbewegungen gegen den Aufstieg der AfD und begleitet von einer Anzahl von wichtigen Tarifauseinandersetzungen und Streiks.

Aber der Widerstand muss weiter gehen und breiter aufgebaut werden. Denn in diesen krisenhaften Zeiten werden die Regierenden versuchen, die Kosten der Krisen auf uns abzuwälzen. Die Einhaltung der Schuldenbremse, massive Hetze gegen Bürgergeldempfänger*innen und die Einschränkungen des Streikrechts sollen uns warnen, dass die Zeiten nicht von alleine besser werden. Wenn wir ein besseres Leben wollen, dann müssen wir etwas dafür tun. 

Wie können wir erfolgreich Widerstand organisieren? Was können wir aus den neuen und vergangenen Klassenkämpfen lernen? Und wie können wir den Kapitalismus endlich auf den Müllhaufen der Geschichte befördern?

Danach ★ Gemeinsamer Ausklang

Am Abend können wir uns in lockerer Atmosphäre und informellen Diskussionen austauschen, vernetzen und Themen vertiefen.

SONNTAG

9:00 Uhr ★ Workshops

  • USA nach den Wahlen

Der Flyer kann nicht wissen, wer die US-Präsidentschaftswahlen gewonnen hat – diese Information werden wir erst kurz vor den SozialismusTagen erfahren. Aber wir können schon jetzt wissen, dass egal ob Harris oder Trump gewählt wird: Im Oval Office wird weiterhin das Kapital regieren. Weder Trump noch Harris schaffen Stabilitität, noch werden sie eine Politik im Interesse der Arbeiter*innenklasse umsetzen. In dem Workshop wollen wir darüber sprechen, ob es überhaupt möglich ist, eine Alternative zu den zwei Parteien zu schaffen – und wie wir Gestalten wie Trump schlagen können, ohne in die Arme der Demokraten zu fallen. 

  • Ist der Mensch zu schlecht für den Sozialismus? Nein, der Kapitalismus ist zu schlecht für den Menschen! 

Eines der häufigsten Argumente gegen den Sozialismus lautet: „Er ist ja eine schöne Idee, aber die Umsetzung wird nie funktionieren, weil der Mensch dafür viel zu gierig / faul / einfach zu schlecht ist.“ Das Gute dabei ist: Diese Person erkennt an, dass das jetzige System schlecht und der Sozialismus eine wünschenswerte Gesellschaft ist. Jetzt muss sie nur überzeugt werden, dass er keine Utopie ist. Genau mit dieser Fragestellung wollen wir uns bei diesem Workshop beschäftigen. Ist der Mensch von Natur aus gierig? Werden die Menschen im Sozialismus alle ihre Tage in der Hängematte verbringen? Wie kann eine Gesellschaft, die auf Kooperation basiert, aussehen, damit wir alle unsere Potenziale entfalten können? Komm dazu und diskutiere mit uns! 

  • Climate Change? Wir sagen: System Change!

Die Zeiten, in denen der Klimawandel eine abstrakte Bedrohung weit in der Zukunft war, sind vorbei. Es vergeht kaum eine Woche, ohne dass die Natur brutal deutlich macht, dass der Klimawandel jetzt und hier Auswirkungen hat: Auf Waldbrände folgen Überschwemmungen, auf Hochwasser Dürrewellen und Rekordhitze. Die bürgerliche Politik und die Institutionen des Kapitalismus weltweit sind nicht fähig oder nicht willens, notwendige Maßnahmen einzuleiten. Ihre regelmäßigen Konferenzen, die nichts als lausige Willensbekundungen produzieren, sind nur traurige Lachparaden, die über den Fakt hinwegzutäuschen versuchen: Dass der Kapitalismus niemals den Klimawandel wird stoppen können, weil er selbst der verantwortliche Klimakiller ist. In diesem Workshop wollen wir diskutieren, wie die Klimakrise gelöst werden und wie eine postkapitalistische Gesellschaft aussehen kann. 

10:45 Uhr ★ Die Lösung heißt Sozialismus: Werde mit uns aktiv!

Die Herrschenden scheuen keine Kosten und Mühen, um die Idee des Sozialismus zu diskreditieren – und können sich dabei auf die gescheiterten stalinistischen Diktaturen des ehemaligen Ostblocks berufen. Dabei waren diese Staaten nichts weiter als Karikaturen auf den echten Sozialismus.

Da im Sozialismus die Produktionsmittel nicht privat sind, sondern der Gemeinschaft gehören, kann die Wirtschaft demokratisch bestimmt werden. Das bedeutet, dass nicht das produziert wird, was Profite für die wenigen Besitzer*innen bringt, sondern was von den Menschen gebraucht wird.

Warum meinen wir, dass gerade der Sozialismus die Lösung ist? Wie sieht er genau aus? Und vor allem, wie können wir ihn erreichen? All das diskutieren wir in diesem spannenden Abschlussplenum.

Danach ★ Gemeinsamer Ausklang

Den Sonntagnachmittag können wir erneut nutzen, um locker weiter zu quatschen und uns auszutauschen.

Verpflegung

Für Verpflegung ist gesorgt.

Geld

Die Teilnahme ist kostenlos. Die SozialismusTage kosten uns jedoch viel Geld – deshalb bitten wir Dich, nach Deiner Möglichkeit einen Kostenbeitrag beizutragen. Jeder Euro hilft uns, eine laute Alternative zu dem herrschenden kapitalistischen System aufzubauen und solche Events in der Zukunft zu organisieren. 

Was will die Sol?

Kapitalismus bedeutet Krise, Kriege, Sozialabbau, Umweltzerstörung und Diskriminierung. Dagegen muss massenhafter Widerstand organisiert werden. Dafür sind wir aktiv und bauen eine internationale, sozialistische Organisation auf. Dafür kämpfen unsere Mitglieder in den Gewerkschaften, sozialen Bewegungen und der Partei DIE LINKE. Wir treten für kämpferische und demokratische Gewerkschaften und für den Aufbau einer sozialistischen Arbeiter*innenpartei ein.

Der Kapitalismus ist eine Klassengesellschaft. Die Interessen der arbeitenden Klasse und der Kapitalist*innenklasse sind unvereinbar. Deshalb kann dieses System nicht zu einer sozial gerechten Gesellschaft reformiert werden, die Macht- und Eigentumsverhältnisse müssen grundlegend verändert werden. Deshalb gilt es, den Kampf für Verbesserungen mit dem Kampf für eine sozialistische Gesellschaft zu verbinden. Sozialismus bedeutet, dass Banken und Konzerne in Gemeineigentum sind und die Gesellschaft demokratisch durch die arbeitende Bevölkerung kontrolliert und verwaltet wird. Das hat nichts mit den stalinistischen Diktaturen zu tun, die in der DDR oder der Sowjetunion existierten.

Wir sind Teil der weltweiten sozialistischen Organisation Komitee für eine Arbeiter*inneninternationale. Ziel ist der weltweite Aufbau sozialistischer Massenorganisationen, die der Arbeiter*innenklasse helfen können, den Kapitalismus durch Massenbewegungen zu stürzen und durch eine sozialistische Demokratie zu ersetzen.

Programm als PDF: https://solidaritaet.info/wp-content/uploads/2024/09/SozTage24-Flyer.pdf

Hilf uns bei der Planung und melde dich an. Kurzentschlossene können aber auch unangemeldet vorbeikommen!

    Möchtest du zu Treffen der Sol-Aachen eingeladen werden?