Arbeitsplätze und Umwelt erhalten!


Gewerkschaften müssen Antworten auf soziale und ökologische Krise geben

Frank Bsirske, der scheidende Vorsitzende der Gewerkschaft ver.di und Mitglied der Grünen, hat zur Beteiligung an den Klimaprotesten aufgerufen. Einen richtigen Streik hält er aber nicht für möglich. Kolleg*innen sollen sich nach dem Ausstempeln an den Demonstrationen beteiligen. Auch, wenn es zu begrüßen ist, wenn er sich positiv auf die Proteste bezieht, bleibt es doch noch viel zu wenig. 

Von Angelika Teweleit, Berlin 

Wenn Schüler*innen weltweit auf die Straße gehen, wäre es genau der richtige Moment dafür, auch in den Betrieben und Dienststellen dafür zu mobilisieren. Dazu wäre eine ernsthafte Kampagne der Gewerkschaftsführungen nötig, sowie auch die Bereitschaft, einen politischen Streik durchzuführen. 

Arbeit und Umweltschutz für alle

Viele Beschäftigte haben Angst, dass die Forderungen aus der Umweltbewegung gegen ihre eigenen Interessen gerichtet sind. Es ist notwendig, ein Programm aufzuzeigen, welches nicht dazu führt, dass die Masse der Beschäftigten für die Kosten der Umweltkrise zahlen. 

Unter dem Vorwand der Umstellung auf erneuerbare Energien werden immer mehr Kolleg*innen unter Druck gesetzt und es werden Stellenabbaupläne verkündet. In Wirklichkeit geht es den Konzernbossen dabei nur um ihre Profitmöglichkeiten. Die Gewerkschaftsführungen müssen klar machen, dass sie den Kampf für den Erhalt von Arbeitsplätzen für alle konsequent organisieren werden. Dies muss mit der Forderung nach einer umweltverträglichen Produktion verbunden werden. Dies wird nur gelingen, wenn große Konzerne in Gemeineigentum überführt werden, um sie unter demokratische Kontrolle und Verwaltung der arbeitenden Bevölkerung zu stellen. Wenn dann das kapitalistische Profitsystem durch eine sozialistische Demokratie und demokratische Wirtschaftsplanung ersetzt wird, können Konzepte für die Umstellung der Produktion erstellt, die Arbeitszeit radikal verkürzt, Arbeitsbedingungen erleichtert und allen ein Lohn garantiert werden, von dem man gut leben kann. Da dies noch nicht Programm der Gewerkschaften ist, sollten wir es dort und in den Betrieben einbringen. 

Print Friendly, PDF & Email