Harte Zeiten brauchen kämpferische Gewerkschaften

Nein zu Lohnverzicht und Stellenabbau

Seit der letzten Wirtschaftskrise 2007-2009 gab es Rekordgewinne und wachsenden Reichtum für Wenige. Für die Masse der Beschäftigten, die den Reichtum erwirtschaftet haben, ist nur die Arbeitsbelastung gestiegen.

von Torsten Sting, Rostock

Jetzt ziehen wieder dunkle Wolken am Konjunkturhimmel auf. Mit der drohenden Wirtschaftskrise gibt es die Gefahr, dass Hunderttausende Arbeiter*innen ihren Job verlieren, sich ihre Wohnung nicht mehr leisten können und dass rechte Populist*innen mit ihrer rassistischen Ablenkungspropaganda profitieren können. Mehr denn je braucht es jetzt Gewerkschaften, die bereit sind, durch konsequenten Kampf Arbeitsplätze und Lebensstandard der Arbeiter*innenklasse zu verteidigen.

Stell dir vor…

…die Gewerkschaften wären nicht mehr bereit, Lohnverzicht und Stellenabbau zu akzeptieren. Sie würden stattdessen fordern, die gesellschaftlich notwendige Arbeit auf alle zu verteilen, die Arbeitszeit drastisch zu verkürzen, und zwar bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Sie wären bereit, offensive Tarifforderungen aufzustellen und die volle Kampfkraft der Kolleg*innen einzusetzen. Sie würden in Betrieben, wo Entlassungen anstehen, einen Kampf organisieren und Solidarität aus anderen Betrieben organisieren. Und sie wären bereit, mit der kapitalistischen Logik zu brechen und die Forderung nach Verstaatlichung der großen Konzerne unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung der arbeitenden Bevölkerung zu formulieren, mit dem Ziel, die Produktion auf sinnvolle und ökologische Produkte umzustellen. 

Die heutigen Gewerkschaftsvorstände fahren stattdessen einen Kuschelkurs mit der Bundesregierung und den Konzernen. Um einen Kurswechsel zu erreichen, müssen wir uns in den Gewerkschaften vernetzen und Alternativen aufzeigen.

Torsten Sting ist ver.di-Vertrauensmann in Rostock.*