Bochum: Solidarität mit den Kolleg*innen bei ThyssenKrupp

IGM in die Offensive: Für den Erhalt aller Arbeitsplätze!

Ende 2019 hat ThyssenKrupp angekündigt, dass in den nächsten Jahren in Bochum 1200 Stellen eingespart werden sollen. Einzelne Werke sollen komplett geschlossen werden. Deutschlandweit sollen 4000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Die Sozialistische Organisation Solidarität (Sol) stellt sich dem entgegen.

von Jens Jaschik, Sol Dortmund

In den letzten beiden Wochen standen regelmäßig Genoss*innen der Sozialistischen Organisation Solidarität vor den Werkstoren von ThyssenKrupp Steel in Bochum und haben Solidaritätsflyer unter dem Slogan „IGM in die Offensive: Für den Erhalt aller Arbeitsplätze“ verteilt. Der Flyer wurde von den Kolleg*innen gut aufgenommen. In diesem stellen wir unsere Forderungen vor und unterbreiten Vorschläge, wie die Gegenwehr gegen die Angriffe der Bosse aussehen kann. Außerdem sammeln wie Unterschriften zur Unterstützung der Forderungen und in Solidarität mit den Kolleg*innen.

Der Vorstand will tausende Kolleg*innen für die Profitinteressen der Kapitalisten auf die Straße setzen. Die angekündigten Maßnahmen sind nur ein Vorgeschmack auf noch drastischere Maßnahmen angesichts der Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Die Zukunft von ThyssenKrupp betrifft uns alle: Wegen der Arbeitsplätze, wegen der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung und weil das Kapital hier ein Exempel für eine härtere Gangart im Klassenkampf von oben in Krisenzeiten statuieren will. Darum muss ThyssenKrupp in öffentliche Hand, demokratisch kontrolliert und verwaltet durch Vertreter*innen von Belegschaft, Gewerkschaften und Staat, die jederzeit wähl- und abwählbar sowie rechenschaftspflichtig sind und nicht mehr als einen durchschnittlichen Tariflohn verdienen dürfen. Die Geschäftsbücher müssen für Gewerkschafts- und Belegschaftsvertreter*innen offengelegt werden. Es ist gut, dass die IG Metall immer wieder tausende Kolleg*innen zu Protesten gegen Entlassungen und die Geheimniskrämerei des Vorstands mo­bilisiert, wie etwa im Dezember in Duisburg und Essen. Es kommt aber darauf an, dass die Kolleg*innen einzelner Sparten und Unternehmensteile nicht zersplittert immer wieder Dampf ablassen und dann wieder zum Normalbetrieb übergehen. Die Gewerkschaft muss die Kampfkraft der weltweit rund 160.000 Kolleg*innen bündeln und in die Waagschale werfen: Mit entschlossenen Maßnahmen bis hin zu Streiks und Fabrikbesetzungen. Für diese Ziele setzen wir uns ein!

Den Flyer gibt es online hier

Ortsgruppe in Bochum

Bisher gab es nur in Dortmund eine Ortsgruppe der Sol im Ruhrgebiet, aber mit dem Beitritt neuer Genoss*innen haben wir mit den Vorbereitungen der Gründung einer Ortsgruppe in Bochum begonnen. Am 19. Februar findet die erste Veranstaltung der Sol Bochum statt, und von da an bieten wir wöchentliche Treffen in Bochum an. Bei unserer ersten Veranstaltung am 19. Februar geht es um die Frage „ThyssenKrupp: Kampf um jeden Arbeitsplatz! – Aber wie?“ und am 26. Februar stellen wir unsere Organisation und unser Programm vor: „Wer wir sind und was wir wollen“. Außerdem planen wir auf den Treffen gemeinsam unsere nächsten Aktivitäten und Aktionen. Die Treffen finden jeweils um 18:30 Uhr im Li Buddah, Nordring 57 in Bochum statt. Bei den darauffolgenden Terminen werden wir abwechselnd historische, theoretische und aktuelle Themen behandeln und sind für alle Interessierten offen.

Die Betriebsschließungen bei ThyssenKrupp in Bochum, Entlassungen in ganz Deutschland, die drohende Rezession der deutschen Wirtschaft und die politischen Erschütterungen der vergangenen Wochen machen deutlich, dass der Kapitalismus keinen Ausweg bietet. Eine sozialistische Alternative ist nötig. Ziel der Sozialistischen Organisation Solidarität ist es eine Kraft aufzubauen, die fähig ist, den Kapitalismus zu überwinden. Wir sind aktiv in der LINKEN, der linksjugend [‘solid], den Gewerkschaften, auf der Straße und in den Betrieben und setzen uns für einen sozialistischen Kurs ein. Wenn du mit uns über unser Programm und Methode diskutieren willst, oder mit uns aktiv werden willst, komm zu unseren Treffen!