Produktion sinnvoll umstellen – Mehr Personal in Krankenhäusern, Kitas, Schulen
Fast täglich gibt es neue Ankündigungen von Stellenabbau bis hin zu Entlassungen oder Schließung ganzer Betriebe.
von Angelika Teweleit, Berlin
Dabei sind sicher viele Kleinbetriebe wie in der Gastronomie von den Lockdownmaßnahmen hart getroffen und benötigen Hilfe. Doch in den meisten Fällen nutzen die Chefs von großen Konzernen die Pandemie, um seit längerem geplante Kürzungsorgien durchzusetzen. So will Daimler das Motorenwerk in Berlin schließen, aber gleichzeitig in Ungarn billiger weiter produzieren. Lufthansa und TUI haben Milliardenbeträge vom Staat erhalten, wollen aber Zehntausende entlassen. In diesem System wird sogar da abgebaut, wo akut der größte Bedarf besteht, indem Krankenhäuser geschlossen werden.
Während der Lebensstandard für die Masse der Bevölkerung sank, konnten die oberen Prozent ihre privaten Vermögen im Pandemiejahr 2020 um geschätzte 3,9 Prozent steigern.
Es ist dringend nötig, dass die Gewerkschaften gegen den Job-Kahlschlag mobilisieren – konzern- und branchenübergreifend. Dabei ist es nötig, die kapitalistische Profitlogik in Frage zu stellen. Wer Betriebe schließt oder Massenentlassungen durchführt, gehört enteignet und die Produktionsanlagen in Gemeineigentum überführt. Unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung der arbeitenden Bevölkerung kann so die Produktion gesellschaftlich und ökologisch sinnvoll umgestellt werden. Gerade da, wo viel mehr Personal gebraucht wird wie in den Krankenhäusern, Schulen und Kitas, könnte massiv investiert werden. All das wäre möglich bei gleichzeitiger drastischer Reduzierung der Arbeitszeit bei vollem Lohn- und Personalausgleich für alle. Dafür ist ein grundlegender Systemwechsel nötig, hin zu einer sozialistischen Demokratie.