Kundgebung der linksjugend[‘solid] in Dortmund
Für den vergangenen Samstag rief die linksjugend [‘solid] Dortmund zu Protesten gegen die aktuelle Bildungspolitik und für mehr Gesundheitsschutz an den Schulen auf. Etwa 30 Personen kamen zusammen, um ihrer Kritik an den Maßnahmen Ausdruck zu verleihen.
Von Jonas Rütter, Dortmund
Im Vorfeld der Kundgebung kam es zum Kräftemessen zwischen dem Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) und der Landesregierung NRW. Westphal hielt eine sofortige Schulschließung angesichts der wieder rasant steigenden Fallzahlen und dem kurzzeitigen Impfstopp mit dem AstraZeneca Vakzin für unausweichlich. Die Landesregierung bestand allerdings darauf die Schulen in Dortmund müssen geöffnet bleiben und wies den Dortmunder OB in seine Schranken.
Auf der Kundgebung am Samstag wurde allerdings deutlich gemacht, dass wir die Debatte weg von Schulöffnungen oder -schließungen führen sollten und nach mehr als zwölf Monaten Pandemie endlich einen sicheren Schulbetrieb gewährleisten müssen. Weder Landesregierung noch die Stadt Dortmund haben in den letzten Monaten daran gearbeitet, den Gesundheitsschutz in den Schulen sicher zu stellen. Eine Alternative zum Jojo-Lockdown in den Schulen ist unbedingt notwendig. Für viele Schüler*innen ist ein Präsenzunterricht unersetzlich, um nicht völlig den Anschluss zu verlieren. Besonders Kinder aus armen Familien werden über den Heimunterricht im Bildungssystem weiter vernachlässigt und abgehängt. Eine Öffnung der Schulen ohne die Gesundheit von Schüler*innen und Lehrkräften sicher zu stellen ist aber genauso unverantwortlich.
Die linksjugend [‘solid] Dortmund in der auch Mitglieder der Sol aktiv sind stellt folgendes Programm und Forderungen auf:
Wir fordern unter anderem:
- Umfassende Schnelltests in den Schulen
- Bereitstellung von kostenlosen Masken und Luftfiltern in Schulen
- Bereitstellung von Laptops und Internetzugängen
Was kann man tun?
– Demokratische Entscheidungen innerhalb der Schulen: Gründung von Schuler*innen-, Lehrer*innen- und Elternvertretungen, die gemeinsam schulintern entscheiden
– Man sollte den Schritt nach außen wagen und gemeinsam Protest organisieren, dazu gemeinsame Forderungen formulieren und öffentlich machen
– An Gewerkschaften herantragen: nur wenn es gemeinsame Proteste der arbeitenden Bevölkerung und von Jugendlichen gibt, können wir etwas erreichen!
– Eine Möglichkeit sind Schulstreiks, um auf die Lage der Schüler*innen und Lehrer*innen aufmerksam zu machen: in Nürnberg, zum Beispiel, wo Schülerinnen gegen Präsenzunterricht demonstrierten
Wir fordern ein Schulsystem, dass die soziale Ungleichheit nicht noch weiter verstärkt, ohne Konkurrenz und Leistungsdruck, welche das kapitalistische Wirtschaftssystem stützen.
Wir brauchen ein Schulsystem, dass demokratisch organisiert wird von Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern. Denn wir sind es, die momentan unter dem von Profitgier geleiteten Entscheidungen der bürgerlichen Politik zu leiden haben.