Werften in Gemeineigentum!

Kampf um jeden Standort und jeden Arbeitsplatz!

1200 von 3100 Arbeitsplätzen der MV-Werften sollen vernichtet werden. Das wäre der Anfang vom Ende der wichtigsten Industrie von Mecklenburg-Vorpommern.

von Torsten Sting, Rostock

Es ist die x-te „Werftenkrise“. Die privaten Eigentümer haben immer wieder viel versprochen, insgesamt über vier Milliarden Euro an Staatsgeldern eingesackt und die Arbeitsplätze wurden immer weniger. 

Wir brauchen Schiffe

Die MV-Werften sind in die Krise geraten, weil die Kreuzfahrtindustrie im Zuge der Corona-Pandemie zum Erliegen gekommen ist. Es gibt aber darüber hinaus einen Bedarf an modernen Schiffen, die mit umweltfreundlichen Antrieben ausgestattet sind.

Viele der Frachter, Tanker und Containerschiffe stellen ein Sicherheitsrisiko für Mensch und Natur dar und müssen ersetzt werden. Im Hinblick auf die zunehmende Verschmutzung der Weltmeere durch Erdöl und Plastik, ist es wichtig das auf diesem Gebiet Spezialschiffe gebaut werden, die damit einen wichtigen Beitrag für den Umweltschutz leisten können.

Verstaatlichung

Der Staat muss die Werften übernehmen. Die Werftstandorte können in einem landeseigenen Verbund zusammengefasst werden. Delegierte der Arbeitenden, der IG Metall und Vertreter*innen des Landes MV als „Geldgeber“, sollten die Betriebe leiten. 

Was tun? 

Der Kampf um die Jobs auf den Werften kann mit der aktuellen Metalltarifrunde verbunden werden. Hier geht es unter anderm darum, dass die Arbeitszeit im Osten endlich auf 35 Stunden in der Woche reduziert wird. Um Arbeitsplätze zu sichern ist ein weiterer Schritt in Richtung 30-Stunden-Woche nötig. Dies muss bei vollem Lohn- und Personalausgleich geschehen. 

Die bisherigen Aktionen der IGM-Spitze waren halbherzig. Eine Mobilisierung der Bevölkerung ist nötig, begleitet von Streiks und wenn es nötig sein sollte, müssen die Betriebe besetzt werden. DIE LINKE sollte aktiv an der Seite der Beschäftigten stehen und erklären, dass die Werftenkrise, Teil der kapitalistischen Misere ist.