Solidarität mit dem Streik der Lokführer*innen!

Solidaritätserklärung der Sol an die GDL-Kolleg*innen

Für die volle Durchsetzung der Forderungen!

Nein zu Einsparungen auf dem Rücken der Beschäftigten!

Für den Ausbau des öffentlichen Verkehrssystems

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir möchten euch unsere volle solidarische Unterstützung in eurem Arbeitskampf aussprechen. Eure Forderungen nach 4,8 Prozent Lohnerhöhung und einer Corona-Prämie von 1.300 Euro sind

alles andere als überzogen. Was überzogen ist, sind die Vorstandsgehälter und ihre Boni-Zahlungen.

Weder die Beschäftigten in den Zügen noch diejenigen, die außerhalb der Führungsetagen in den anderen Berufen bei der Bahn schuften, dürfen für Kürzungen zur Kasse gebeten werden.

Stattdessen muss es Anerkennung für alle Bahn-Beschäftigten geben. Eine Minusrunde, wie sie von der EVG-Führung abgesegnet wurde, ist klar abzulehnen.

Diese könnte, falls es doch zu einem Anstieg der Inflation kommt, noch bitterer werden. Während weiterhin notwendig ist, Personal aufzustocken, versucht der Bahnvorstand mit Kündigungsschutzversprechen Zugeständnisses abzuringen. Das ist ein billiges Täuschungsmanöver und es ist gut und richtig, dass die GDL dieses Spiel nicht mitmacht. Zudem provoziert der Vorstand noch mit der Drohung, die geringe Zusatzrente einsparen zu wollen.

Mit der Einführung des Tarifeinheitsgesetzes sollte unter anderem die GDL als kämpferische Gewerkschaft geschwächt werden. Dieses war und ist ein Angriff auf die Koalitionsfreiheit im Betrieb und auf das Streikrecht. Wenn dieses nun gegen euren berechtigten Arbeitskampf angewendet wird, ist Solidarität diesmal umso wichtiger. Wir werden uns mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einsetzen und Kolleg*innen dazu auffordern, ihre Solidarität auszusprechen und wo möglich Solidaritätsbesuche zu organisieren.

Wir stehen im Arbeitskampf voll und ganz hinter der GDL und den Kolleginnen und Kollegen. Wir möchten euch gleichzeitig auffordern, die Position der GDL zur Bahnreform nochmals zu diskutieren und zu überdenken. Unserer Meinung nach braucht es die Rückführung aller privatisierten Betriebe und ein Ende der Profitorientierung auch bei der DB. Statt Zersplitterung und Konkurrenzdruck braucht es ein sinnvolles Konzept für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. In diesem Zusammenhang sind wir gegen eine Trennung von Betrieb und Netz, weil dies eine weitere Aufteilung und damit verbundener Privatisierung der Bahn bedeuten würde. Daher fordern wir einen Verkehrsbetrieb in öffentlichem Eigentum unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung durch die arbeitende Bevölkerung. Nah- und Fernverkehr sowie der Schienengüterverkehr gehören ausgebaut und unterstützt, finanziert durch Steuern auf Unternehmensgewinne und Vermögen der Milliardäre. Dies wäre auch gesellschaftlich und umweltpolitisch notwendig und sinnvoll.

Wir wünschen Euch Kraft und viel Erfolg für euren Kampf um Eure mehr als berechtigten Forderungen!

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