„Junge Sozialist*innen müssen zusammenarbeiten“

Interview mit Lukas Eitel zur Gründung der „jungen linken“ in Bayern


In Bayern haben Mitglieder der Linksjugend die „junge linke“ gegründet. „Solidarität“ sprach mit Lukas Eitel, jugendpolitischer Sprecher der LINKEN in Bayern, über das neue Projekt.

Hallo Lukas, du bist aktiv bei der neugegründeten „jungen linken“ in Bayern und vor Ort in Erlangen. Wieso habt ihr euch gegründet?

In der Linksjugend Bayern gab es über Jahre hinweg einen scharfen und destruktiven Flügelkampf. Das hatte auch auf kämpferische und linke Basisgruppen eine demobilisierende Wirkung. Deswegen hatten viele Genossinnen und Genossen den Wunsch, sich auf eigene Füße zu stellen, um in Bayern wieder aktionsfähig zu werden.

Was habt ihr für die nächste Zeit geplant?

Wir sind überall dabei, wo unsere Klasse für ihre Interessen kämpft – seien es die Arbeitskämpfe im öffentlichen Dienst, die Klimastreiks, die Ostermärsche oder der 1. Mai. Dazu müssen wir uns um die eigenen Strukturen kümmern, mehr Ortsgruppen aufbauen, die Zusammenarbeit zwischen den bestehenden ausweiten. Und im Oktober sind in Bayern Landtagswahlen, da werden wir eine Jugendkampagne auf die Beine stellen.

DIE LINKE ist ja in einer tiefen Krise. In welchem Verhältnis steht ihr zur Partei?

DIE LINKE ist die einzige relevante Partei, die nach ihrer Programmatik diese Gesellschaft als Klassengesellschaft einschätzt und sich dort klar auf Seite der arbeitenden Klasse verortet. Ihr Programm wendet sich gegen den deutschen Imperialismus und lehnt – als einzige relevante Partei – Krieg als Mittel der Politik ab. Deswegen sagen wir es braucht DIE LINKE und setzen uns mit ihr und in ihr dafür ein, die aktuelle Parteikrise zu überwinden.

Du bist auch Unterstützer von „Jugend für Sozialismus“, einer ebenfalls neugegründeten linken Jugendorganisation, deren Mitglieder lange in der Linksjugend aktiv waren. Wie könnte eine Zusammenarbeit zwischen der „jungen linken“ und „Jugend für Sozialismus“ aus deiner Sicht aussehen?

Junge Sozialistinnen und Sozialisten müssen zusammenhalten und zusammenarbeiten. Das gilt erstmal für alle linken (Jugend)-Organisationen. Als jugendpolitischer Sprecher der bayerischen LINKEN arbeite ich eng mit allen Organisationen, die sich positiv auf DIE LINKE beziehen. Mit „Jugend für Sozialismus“ teilt sich die „junge linke Bayern“ eine gemeinsame Partei als Bezugspunkt und beide sind sich in vielen inhaltlichen Fragen sehr nahe. Das bringt beide natürlich noch näher zusammen. Ich hoffe es klappt, bei praktischen bzw. organisatorischen Fragen zum gegenseitigen Vorteil gemeinsam zu arbeiten und gleichzeitig miteinander in eine inhaltliche Debatte zu kommen.