Am 23. September ging bundesweite Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen auf die Straße
„Schule muss anders“ – ein Bündnis aus verschiedenen Initiativen, Eltern- und Schülersprecher*innen, Gewerkschaften wie der GEW sowie Fridays For Future – organisierte am 23. September bundesweit einen Bildungsprotesttag. Skandiert wurde “Bildungswende – jetzt!” Und das zurecht!
von Vanessa Biendara und Onno Helmold aus Mainz
Bundesweit gingen laut Bündnis 25.000 Menschen in 29 Städten auf die Straße. „Jugend für Sozialismus” hat sich bundesweit dem Protest angeschlossen und im Vorfeld zum Protesttag mobilisiert. In vielen Orten organisierten wir Infostände und luden zu öffentlichen Diskussionstreffen ein. In Berlin organisierte die örtliche “Jugend für Sozialismus” Gruppe einen gemeinsamen Jugendblock mit anderen Jugendorganisationen wie der jungen GEW.
Was wurde gefordert?
Der Protesttag war ein Schritt in die richtige Richtung, aber es wird mehr brauchen, um eine grundlegende Veränderung zu erkämpfen. In den Reden der verschiedenen Vertreter*innen wurden der Lehrer*innen- und Kitaplatzmangel, schlechte Digitalisierung, Inklusion sowie viele fehlende Abschlüsse nach Ende der Schullaufbahn angeprangert und Forderungen gestellt nach: Erstens einem Sondervermögen von mindestens 100 Milliarden Euro. Zweitens eine Ausbildungsoffensive für Lehrer*innen und Erzieher*innen. Drittens Zukunftsfähigkeit für die “Bewältigung der Probleme des 21. Jahrhundert” und Inklusion im Bildungswesen, wobei offen ist, wie dies aussehen soll. Als viertes wurde, ein Bildungsgipfel mit Bundeskanzler, Regierungschef*innen der Länder und Vertretenden der Bildungspraxis gefordert. Ob ein solcher Gipfel erfolgreich sein würde, halten wir für fragwürdig.
Erst der Anfang
Die, seit jeher praktizierte Politik von den bürgerlichen Parteien, wird sich nicht durch gute Argumente aus der Praxis von Lehrkräften und Erzieher*innen ändern lassen. Gute Bildung für alle ist im Kapitalismus schlicht nicht möglich.
Um wirksam Druck aufzubauen bräuchte es einen Bildungsgipfel durch Schüler*innen, Lehrer*innen und den Gewerkschaften, der konkrete Schritte diskutiert und auf dem es auch die Möglichkeit gibt, grundlegende systemische Probleme zu diskutieren, aber auch konkrete Schritte um den Kampf auszubauen. Zum Beispiel in dem Streiks organisiert werden, wie in Berlin, am besten natürlich zusammen mit Schüler*innen.