Marxismus und der Kampf gegen Rassismus

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Manifest-Verlag kündigt Neuerscheinung an

Der Manifest-Verlag präsentiert im Sommer 2024 eine neue Textsammlung der Reihe „edition m.“ Dieses Buch beleuchtet die komplexen Zusammenhänge zwischen dem Aufstieg des Kapitalismus als globales System und der gleichzeitigen Verbreitung des modernen Rassismus. Durch eine Auswahl verschiedener Texte, inklusive erstmals veröffentlichter Neuübersetzungen, bietet die Sammlung eine tiefgehende Analyse historischer und gegenwärtiger Strukturen und Grundlagen für Gegenwehr.

von René Arnsburg, Verlagsleiter Manifest

Mit der Durchsetzung des Kapitalismus im globalen Maßstab ging die Entwicklung des modernen Rassismus Hand in Hand. Die Expansion der europäischen Großmächte und die Ausbeutung kolonialisierter Völker und Länder wurden durch rassistische Ideologien gerechtfertigt. Diese Ideologien dienten dazu, die ökonomische Ausbeutung und politische Unterdrückung zu verschleiern und zu legitimieren. Der Rassismus war ein unverzichtbares Werkzeug zur Stabilisierung des kapitalistischen Systems, indem er Klassenwidersprüche überdeckte und ein Gefühl der Überlegenheit in der Arbeiter*innenklasse der Kolonialmächte erzeugte.

Rassismus spaltet

Die Wirkung des Rassismus beschränkte sich jedoch nicht nur auf die Kolonien. Auch in den entwickelten Industrienationen Europas und Nordamerikas legitimierte er die untergeordnete und besonders ausgebeutete Stellung migrantischer oder illegalisierter Arbeiter*innen. Diese Menschen, oft aus ehemaligen Kolonien oder krisengeschüttelten Regionen stammend, fanden sich in prekären Arbeitsverhältnissen wieder, deren menschenunwürdige Bedingungen durch rassistische Stereotype gerechtfertigt wurden. Der Rassismus diente somit dazu, die Arbeiter*innenklasse entlang ethnischer Linien zu spalten und Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse zu erschweren.

Diese Punkte stehen im Zentrum der Textsammlung. Ein besonderes Highlight ist die deutsche Erstübersetzung des Aufsatzes “Marxismus, Rassismus und Klassenkampf” von Shaun Arendse. Arendse beleuchtet in seiner Arbeit die Entstehung des Rassismus im Kontext des aufkommenden Kapitalismus und zeigt auf, wie marxistische Theorien zur Analyse und Bekämpfung von Rassismus beitragen können. Arendses Ansatz verbindet historische Analyse mit aktuellen politischen Kämpfen und bietet wertvolle Einsichten für Aktivist*innen und Theoretiker*innen gleichermaßen.

Ein Werkzeug für den heutigen Kampf

Neben Arendses Aufsatz enthält die Sammlung auch wichtige Beiträge von Sascha Staničić. Auszüge aus seinen Schriften “Anti-Sarrazin” und “Brandstifter” bieten eine kritische Auseinandersetzung mit aktuellen Formen des Rassismus und Nationalismus in Deutschland. Staničić analysiert die Mechanismen, durch die rechtspopulistische und rassistische Ideologien in der Gesellschaft Fuß fassen und liefert Strategien, wie diesen entgegengetreten werden kann. Seine Texte sind ein Aufruf zum Widerstand und zur Solidarität.

Zusätzlich bereichern Beiträge weiterer Autor*innen die Sammlung, die verschiedene Perspektiven und Ansätze im Kampf gegen Rassismus vorstellen. Damit ist das Buch ein wertvolles Werkzeug für alle, die sich gegen Rassismus engagieren und über die theoretischen Hintergründe und praktischen Herausforderungen informieren möchten.

“Marxismus und der Kampf gegen Rassismus” ist mehr als nur eine historische Analyse. Die Texte bieten konkrete Handlungsanweisungen und inspirieren zum heutigen Kampf gegen Rassismus. In einer Zeit, in der rassistische und rechtspopulistische Bewegungen weltweit wieder an Stärke gewinnen, liefert dieses Buch die notwendigen theoretischen Grundlagen und praktischen Werkzeuge, um diesen Bedrohungen effektiv zu begegnen.

Das Buch erscheint im Sommer 2024, ca. 250 Seiten, 14 Euro, ISBN 978-3-96156-132-2

Mehr unter: https://manifest-buecher.de/

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