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Meldungen aus der Oktober-Ausgabe der Solidarität

Unterlassene Hilfeleistung

Im Sudan spitzt sich die Lage immer weiter zu. Der Bürgerkrieg tobt bereits seit April 2023. Nach Angaben der UNO hat es schon zehntausende Tote und Verletzte gegeben. Über 13 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die Regierungen der reichen Länder sind wie immer glorreich im Halten von Sonntagsreden. Aber sie sind noch besser darin, ihre Versprechen zu brechen. Für dieses Jahr werden laut UNO 2,7 Milliarden US-Dollar für humanitäre Hilfe benötigt, 26 Millionen Menschen leiden an Hunger. Von den zugesagten Geldern ging bislang nur ein Bruchteil ein.

Tradition für Reiche

Die britische Monarchie hat so einiges an absurden, überkommenen und sündhaft teuren Traditionen zu bieten. Ein Beispiel sind die Bärenfellmützen der königlichen Garde des Buckingham Palastes. Deren Preis ist binnen Jahresfrist um dreißig Prozent auf nunmehr 2000 Pfund (etwa 2400 Euro) pro Stück gestiegen. In den vergangenen zehn Jahren beliefen sich die Ausgaben für die elitäre Kopfbedeckung auf über eine Million Pfund. Die ausufernden Kosten werden nun von immer mehr Menschen ebenso kritisiert, wie der Umstand, dass für diese Reichen-Tradition Bären in Kanada getötet werden.

Krankes System

Mit seiner Forderung nach Abschaffung der telefonischen Krankmeldung suggeriert Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) Beschäftigte würden schon mal „blau machen“, sie seien zu oft krank. Der Krankenkasse DAK-Gesundheit (Deutsche Angestelltenkrankenkasse) stellt sich das anders dar. Sie wies auf den Umstand hin, dass insbesondere psychische Erkrankungen im ersten Halbjahr gegenüber der ersten Hälfte 2023 um 14,3 Prozent deutlich zunahmen. Das Fazit der DAK: „Die Beschäftigten in Deutschland stehen in diesen Krieg- und Krisenzeiten weiterhin unter Druck, was sich auch beim Krankenstand zeigt.“