„Jugend gegen Kürzungen“ organisiert Gegenwehr
Die “Solidarität” sprach mit Max von „Jugend gegen Kürzungen Dresden“ über die drohenden Kürzungen.
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) plant gravierende Kürzungen. Wie treffen die Kürzungen Jugendliche konkret?
Einmal direkt durch Kürzungen in der Schulsozialarbeit, bei Jugendclubs, Bibliotheken, im Verkehr, bei den Schwimmbädern und so weiter. Also bei den Angeboten, die Jugendliche selbst in Anspruch nehmen. Und dann gibt es noch Kürzungen, bei denen man am Anfang nicht direkt an Jugendliche denkt: Wenn beispielsweise durch die Privatisierung der Stadtreinigung unsere Eltern höhere Müllgebühren zahlen müssen, werden sich insbesondere ärmere Eltern noch einmal mehr überlegen müssen, ob sie ihren Kindern Taschengeld für das Kino oder Pizza mit Freunden geben können
Ihr habt euch als „Jugend gegen Kürzungen“ dagegen organisiert. Was plant ihr jetzt zu tun?
Wir haben schon eine Jugendkonferenz organisiert und werden nun vor allem für die Demonstration des „Bündnisses gegen Kürzungen“ am 13.12. um 17 Uhr vor dem Rathaus mobilisieren. Dafür wollen wir Vollversammlungen in Schulen organisieren, bei denen wir von den Kürzungen berichten, Flyer verteilen und Plakate aufhängen. Fridays For Future hat gezeigt, was junge Menschen alles auf die Beine stellen können, wenn eine Bewegung erst einmal einen bestimmten Kipppunkt der Aktivität erreicht hat.
Und wie kann man euch weiter unterstützen?
Alle Menschen aus Dresden und Umgebung sind herzlich eingeladen, sich bei uns oder beim Bündnis gegen Kürzungen zu beteiligen.
Aber Dresden ist leider kein Einzelfall. Im ganzen Land kämpfen Kommunen damit, dass Bund und Länder in den nächsten Jahren zu wenig Geld überweisen, um die Aufgaben, die sie an die Kommunen weitergeben, auch wirklich zu erfüllen. Das hängt alles auch damit zusammen, dass diese beiden Instanzen sich weigern, die Vermögen der Superreichen, Banken und Konzerne anzutasten, die in den letzten Jahren trotz der Mehrfachkrise enorm angewachsen sind, und dass sie zusätzlich Hunderte Milliarden für die Aufrüstung der Bundeswehr ausgeben. Was es eigentlich bräuchte, wäre eine deutschlandweite Bewegung, die sich gegen die Kürzungen in Kommunen, Ländern und Bund stark macht. Aktive in den Gewerkschaften und der Linken müssen Druck auf ihre jeweiligen Führungen ausüben, solche Proteste ins Leben zu rufen.
Weitere Informationen findet ihr auf Instagram unter @buendnisgegenkuerzungendresden und auf der Website kuerzungennichtmituns.de.