Kürzungen und konservative Lernfabriken

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Die Bildungspolitik der AfD richtet sich gegen Schüler*innen und Studierende!

Bei der Bundestagswahl konnte die AfD ihr Ergebnis verdoppeln. Doch was will die Partei für Schüler*innen und Studierende? 

Von Cathi Schumann, Studentin aus Nürnberg

Die AfD setzt sich zum Beispiel für eine verbindliche Empfehlung in der Grundschule ein. Das bedeutet im Endeffekt, dass die knallharte Einteilung von Kindern in die Kategorien gut, mittel, schlecht anhand “objektiver Leistung” noch weiter zementiert wird, als es ohnehin schon der Fall ist. Der Erfolg eines Kindes in der Schule hängt im Kapitalismus maßgeblich vom Elternhaus und dem sozialen Hintergrund ab, soziale Ungleichheit wird durch Schulen auf extreme Weise reproduziert. Genau das möchte die AfD weiter forcieren. 

Nationalismus

Schule soll laut der AfD  “Heimatvermittlung” leisten, also im Klartext Nationalismus und Nationalstolz an Kinder vermitteln. Damit wird eine Einteilung in “Wir” und “die Anderen” anhand von Staatsbürgerschaft, Geburtsort oder auch vermeintlicher Kultur vermittelt. So wird die eigentliche Konfliktlinie in unserer Gesellschaft, die zwischen den Reichen und der Arbeiter*innenklasse verläuft, verschleiert. 

Des Weiteren meint die AfD, “Frühsexualisierung” durch Aufklärungsunterricht müsse gestoppt werden. Auch das ist extrem gefährlich, weil Aufklärungsunterricht Jugendliche schützt, indem sie frühzeitig lernen, mit ihrer erwachenden Sexualität umzugehen und über ein vielfach tabuisiertes Thema zu sprechen.

AfD keine Partei für junge Menschen

Neben ihrem Rassismus steht die AfD nicht für eine Politik, welche das Leben der Masse der Bevölkerung verbessert, sondern ganz im Gegenteil. Die AfD möchte einen ‘schlanken Staat’, der möglichst wenig ausgibt. Das bedeutet massive Kürzungen, zum Beispiel bei Sozialausgaben, aber eben auch bei Bildung. 

Dabei wäre eigentlich genau das Gegenteil notwendig: Das Bildungswesen ist schon lange kaputtgespart worden, es gibt viel zu wenig Lehrpersonal, eine viel zu schlechte Infrastruktur. Die Ursache dafür liegt im kapitalistischen System, das das Bildungswesen nach den ökonomischen Bedürfnissen der Banken und Konzerne ausrichtet. Deshalb gibt es immer weniger Allgemeinbildung und immer mehr Fokus auf die sogenannten MINT-Fächer (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Gleichzeitig wird durch Privatisierungen und soziale Ungleichheit eine Elitebildung vorangetrieben und das öffentliche Bildungswesen, das keinen Profit abwirft, zusammengekürzt. Die AfD hat kein Interesse daran, den Kapitalismus und all die mit ihm verbundenen Widersprüche und Probleme zu überwinden. Deshalb ist sie eben keine Alternative!