
Interview mit einer JAVlerin in einem Berliner Theater
Die Solidarität sprach mit Franca, JAV-Mitglied* (Jugend- und Auszubildendenvertretung) und Azubi an einem Berliner Theater über die Kürzungen in Berlin und die Notwendigkeit, sich als junge Beschäftigte auch im Betrieb zu organisieren.
Warum denkst du, ist es wichtig, dass Jugendliche sich auch in ihrem Betrieb engagieren?
Es ist wichtig, dass wir Auszubildenden und Lohnabhängigen uns gegenseitig unterstützen so gut es geht und die JAV bietet da Raum um sich zusammen zu organisieren. Ich kann natürlich keine grundlegenden Dinge ändern, wie zum Beispiel die meiner Meinung nach systematische Ungerechtigkeit, die im Lohngefälle zur Intendanz besteht. Aber man kann sowohl in Einzelfällen, wenn es Azubis schlecht geht, unterstützen und eben auch für alle die Umstände besser machen. Die letzte JAV hat zum Beispiel einen ermäßigten Preis fürs Mittagessen durchgesetzt, das macht einen riesigen Unterschied für uns Azubis, die eh nicht viel am Ende des Monats übrig haben.
Was hast du seit deiner Zeit in der JAV gelernt?
Also erstmal habe ich einiges über Arbeitsgesetze gelernt. Aber auch, wie viel Kraft es geben kann, sich zusammenzutun und sich gegenseitig zu helfen! Und dass es so wichtig ist, dass sich junge linke Menschen einbringen und im Betrieb mitdiskutieren.
In Berlin drohen ja weiterhin ziemlich heftige Kürzungen, die vor allem den Kulturbereich treffen, in dem du beschäftigt bist. Was muss deiner Meinung nach dagegen unternommen werden?
Ich fände es großartig, wenn sich die Beschäftigten aus dem Kultur- aber auch aus den anderen von Kürzungen betroffenen Bereichen, zusammen tun und in Aktion treten würden, um klarzumachen, dass wir diese Kürzungen so nicht hinnehmen werden. Betriebsräte und Gewerkschaften könnten sich da gut vernetzen und die Belegschaften mit ins Boot holen, um zu verdeutlichen, was diese Kürzungen für uns alle bedeuten und darüber zu diskutieren, wie wir Kai Wegner und anderen politischen Entscheidungsträger*innen Dampf machen können das diese Kürzungen so nicht durchgesetzt werden. Das ist meine persönliche Meinung als junger Mensch in Berlin.
*Angabe dient nur zur Kenntlichmachung der Person