Ein Tag voller Diskussionen über Widerstand und Alternativen zum Kapitalismus

Kaum ein Tag vergeht, ohne dass eine neue Krisenmeldung Schlagzeilen macht. Der genozidale Krieg der israelischen Regierung gegen Gaza und der andauernde Krieg in der Ukraine gehen einher mit massiver Militarisierung und gleichzeitigem Sozialabbau in Deutschland. Die Merz-Klingbeil-Regierung spricht von einem “Herbst der Reformen” und es drohen Kürzungen in Bereichen, wo eigentlich Milliarden-Investitionen nötig wären.

Wirtschaftliche Krisen, Umweltkatastrophen und Wahlsiege von rechten Parteien sind gleichzeitig Alltag. Eine Krise jagt die nächste. Kein Wunder, denn wir leben im Kapitalismus, in dem die Profite der Banken und Konzerne an erster Stelle stehen. Dass die Grundlage des unvorstellbaren Reichtums Armut, Elend, Krieg, Vertreibung und Klimazerstörung ist, gehört genauso zum Kapitalismus dazu wie Ungleichbehandlung und Diskriminierung. Bereits jetzt sehen wir Massenbewegungen gegen diese Krisen, wie zuletzt in Indonesien, Nepal oder Kenia. Aber auch in vielen anderen Ländern regt sich Protest: in Frankreich gegen einen Sparhaushalt, in Griechenland gegen Arbeitszeitverlängerung und in Italien in Solidarität mit den Menschen in Gaza. In Deutschland waren Ende September 100.000 Menschen auf der Straße gegen den genozidalen Krieg gegen Gaza. Besonders der Aufschwung der Linken in diesem Jahr zeigt zugleich, dass immer mehr Menschen gegen den kapitalistischen Wahnsinn aktiv werden und sich organisieren wollen.

Klar ist aus unserer Sicht: Im Rahmen des kapitalistischen Profitsystems können die vielen Probleme, vor denen die Milliarden arbeitender und armer Menschen weltweit stehen, nicht gelöst werden. Der Sozialismustag ist eine eintägige Veranstaltung, auf der wir deshalb über Widerstand und Alternativen zum Kapitalismus sprechen wollen. Er wird organisiert von der Sozialistischen Organisation Solidarität (Sol) in Berlin und ist ein Angebot an alle Menschen, mit uns zu diskutieren, aber auch sich zu organisieren und mit uns für eine sozialistische Welt zu kämpfen. Kommt vorbei!


Samstag, 22. November 2025

Jugendherberge Berlin Ostkreuz

Marktstraße 9-12

10317 Berlin

Die Veranstaltungen finden im Haupthaus statt, nur einzelne Diskussionsrunden werden im Seminarhaus stattfinden (welche genau wird vor Ort bekannt gegeben).

Mit dabei sind u.a.:

  • Anja Voigt (ver.di-Betriebsrätin bei Vivantes*, aktiv in der Berliner Krankenhausbewegung)
  • Angelika Teweleit (Sprecherin des “Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di”)
  • Bafta Sarbo, Sozialwissenschaftlerin und Mit-Herausgeberin von „Die Diversität der Ausbeutung“, angefragt
  • Johannes Franck (linksjugend [‘solid], Jugendpolitischer Sprecher im Landesvorstand Berlin*)
  • Mario Kunze (ver.di-Betriebsrat Vivantes*)
  • Sascha Kraft (ver.di-Betriebsrat beim Charité Facility Management und Mitglied im Betriebsgruppenvorstand*)
  • Sascha Staničić (Bundessprecher der Sol und Mitglied der Linken im Bezirksverband Neukölln)
  • Sozialist*in aus Israel/Palästina, aktiv im Socialist Struggle Movement, angefragt

*Angabe dient nur zur Kenntlichmachung der Person


Programm

09:30 Einlass

10:00 Begrüßung

10:15-12:00 Auftakt Podium: Kapitalismus in der Krise – Wie wehren wir uns gegen Militarisierung und Sozialabbau?

Diskussion mit Anja Voigt (ver.di-Betriebsrätin bei Vivantes*, aktiv in der Berliner Krankenhausbewegung), eine*r Aktivist*in des erfolgreichen Kampfes gegen Kürzungen in Dresden, eine*r Vertreter*in von Jugend für Sozialismus Berlin & Angelika Teweleit (Sprecherin des “Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di”)

Der Kapitalismus steckt in einer tiefen Krise: ökonomisch, ökologisch und politisch – und seine Antwort heißt Aufrüstung, Kürzungen und Sozialabbau! Wie können Linke und Gewerkschaften dem etwas entgegensetzen? Gemeinsam diskutieren wir über Strategien für Widerstand und Alternativen zur Profitlogik.

12:00-13:30 Mittagspause

13:30-15:30 Veranstaltungs-Schiene mit 3 Diskussionsrunden

1. Israel/Palästina: Wie kann der Horror in Gaza und die Unterdrückung der Palästinenser*innen beendet werden? – Diskussion mit Sozialist*in aus Israel (Socialist Struggle Movement Israel-Palästina, angefragt)

Israels Staatsterror gegen die Palästinenser*innen findet kein Ende. Aber auch die weltweite Solidarität ist ungebrochen. Wir diskutieren mit eine*r Sozialist*in aus Israel: Wie kann der Kampf gegen Besatzung, Massenmord und Vertreibung erfolgreich sein?

2. Kampf der Töchter: Die Streiks bei der CFM und den Vivantes Töchtern gegen Ausgründung und Niedriglöhne – Diskussion mit Mario Kunze (ver.di-Betriebsrat Vivantes*) und Sascha Kraft (ver.di-Betriebsrat beim Charité Facility Management und Mitglied im Betriebsgruppenvorstand*)

48 Tage streikten die Beschäftigten der Charité Tochter CFM mutig für Bezahlung nach TVÖD. Sie erreichten viel, aber nicht alles. Die Kolleg*innen bei Vivantes haben das gleiche Ziel. Was können sie voneinander lernen und wie können wir ihren Kampf unterstützen?

3. Von rechtem Kulturkampf zu Nazi-Terror – Wie den Widerstand gegen eine erstarkende AfD und Nazis aufbauen?

Rechter Kulturkampf wirkt auf den ersten Blick wie ein Kampf um Worte und Begriffe – doch im Schatten dieser Hetze wächst der reale Terror. Immer öfter sind migrantisierte und queere Menschen sowie linke Aktivist*innen von rechter Gewalt betroffen. Gemeinsam wollen wir diskutieren, wie wir als Jugendliche und Arbeiter*innen Widerstand aufbauen können: gegen den Vormarsch der AfD in den Umfragen und Neonazis, die in ihrem Windschatten erstarken.

30 Minuten Pause

16:00-17:30 Veranstaltungs-Schiene mit 3 Diskussionsrunden 

1. Kapitalismus und Sklaverei – Buchvorstellung mit Bafta Sarbo (angefragt) und René Arnsburg

Sklaverei und die Entwicklung des Kapitalismus hängen untrennbar miteinader zusammen. Eric Williams hat das in seinem Buch ‘Kapitalismus und Sklaverei’ am Beispiel des englischen Kolonialismus herausgearbeitet. Nach über 80 Jahren erscheint das Buch erstmals in deutscher Übersetzung im Manifest Verlag.

2. Unrealistische Utopie? Ist der Mensch zu schlecht für den Sozialismus?

„Sozialismus? Das ist ja eine schöne Utopie, funktioniert aber in der Realität leider nicht…“. Als Sozialist*in ist man solchen oder so ähnlichen Kommentaren bei Debatten auf Familienfeiern oder im Freundeskreis immer wieder konfrontiert. Häufig wird in diesen Fällen dann auf den Untergang der UdSSR, China oder Nordkorea verwiesen. In diesem Workshop wollen wir besprechen, warum in diesen Staaten kein Sozialismus herrschte bzw. herrscht, und wie man verdeutlichen kann, dass der Sozialismus nicht nur eine bessere Gesellschaft, sondern auch Notwendigkeit ist.

3. Rollback im Kampf gegen Sexismus? Warum wir einen sozialistischen Feminismus brauchen

In Zeiten von Kürzungen bei Frauenhäusern und Hilfsangeboten für Betroffene von häuslicher Gewalt, einem Aufstieg rechtspopulistischer und frauenfeindlicher Parteien, Angriffen auf das Recht auf Selbstbestimmung und fast täglichen Nachrichten über (versuchte) Femizide scheint ein Rollback der erkämpften Errungenschaften von Frauen zu drohen. Wie können wir uns dagegen organisieren? Und warum kann eine dauerhafte Befreiung der Frau nur sozialistisch sein?

30 Minuten Pause

18:00-20:00 Abschluss Podium: Zwischen Klassenpolitik und Regierungsbeteiligung – Wie Die Linke aufbauen?

Diskussion mit Johannes Franck (Linksjugend Solid, Jugendpolitischer Sprecher im Landesvorstand Berlin), Vertreter*in der Linken (angefragt) & Sascha Staničić (Bundessprecher der Sol und Mitglied der Linken im Bezirksverband Neukölln)

Nach dem lange Zeit unsicheren und dann doch erfolgreichen Wiedereinzug in den Bundestag kann Die Linke bei den Abgeordnetenhauswahlen in Berlin 2026 zur stärksten Kraft werden. Damit würde sich der Partei erneut die Frage stellen, ob und falls ja unter welchen Bedingungen sie sich an einer Regierung beteiligen soll. Angesichts der Krisen braucht die arbeitende Bevölkerung jedenfalls eine echte politische Vertretung, die den Namen Arbeiter*innenpartei verdient. Wie können wir eine solche Partei aufbauen?  

ab 20:00 Ausklang


Organisatorisches

We can offer english whisper translation, so everyone who would like to attend but does not speak german can anyway participate in our discussion. The discussion on Israel-Palestine will anyway partly be in english (and then translated to german). If you want to attend and need translation it would be helpful to say to in the following registration form so we can prepare better.

Wir organisieren Kinderbetreuung um allen zu ermöglichen am Sozialismustag teilzunehmen. Dafür bitten wir um Anmeldungen über das Anmeldeformular bis 12. November inklusive des Alters des Kindes und ggf. weiteren Bemerkungen.

Wir haben mit Material, Räumlichkeiten, Kinderbetreuung usw. einiges an Kosten. Daher bitten wir um Eintrittsspenden nach Selbsteinschätzung.

Tagesticket: 10 Euro (Sozial), 15 Euro (Normal), 20 Euro (Soli)

Einzelne Veranstaltungen: Gegen Spende


Anmeldung

Eine Anmeldung über das folgende Anmeldeformular erleichtert uns die Planung, daher bitten wir alle sich nach Möglichkeit anzumelden. Natürlich kann man aber auch spontan vorbei kommen!

    Ich brauche Kinderbetreuung (Bitte bis spätestens 12. November anmelden und bei Bemerkungen Alter des Kindes und ggf. weitere Informationen angeben).

    Ich möchte für 13,90 Euro Mittagessen in der Jugendherberge bestellen (Bitte sofort per Paypal oder in bar und bis spätestens 29. Oktober anmelden bezahlen, sowie bei Bemerkungen über Allergien / Vegetarisch / Vegan informieren) - Die vegane Option kostet leider 3 Euro Aufschlag.

    Spende für den Sozialismustag & Bezahlung für Eintritt: