Wie weiter für Fridays For Future?

Neue Schritte nach dem 20. September nötig

Am 20. September werden wieder Hunderttausende erwartet, die gegen Klimazerstörung auf die Straße gehen. Trotzdem reagiert die Politik verhalten. Um die Umweltbewegung zum Erfolg zu führen, ist ein sozialistisches Programm nötig, dass es mit dem politischen Establishment aufnimmt.

von Jens Jaschik, Dortmund

Fridays for Future ist zu einer der größten Jugendbewegungen auf der Welt geworden. Inzwischen gibt es über 500 Ortsgruppen in ganz Deutschland. Die Bewegung hat gewaltiges Potenzial, aber wie lässt es sich am besten nutzen?

Unter dem Banner der Überparteilichkeit herrscht innerhalb von FFF große Skepsis gegenüber unabhängigen linken Kräften. Doch Gegner sind nicht organisierte Linke sondern die etablierten Parteien, die seit Jahrzehnten im Interesse der Banken und Konzerne die Umwelt zerstören. Dazu gehören auch Grüne und SPD. Linke Kräfte, die sich ehrlich am Kampf gegen Klimawandel beteiligen wollen, sollten nicht daran gehindert werden.

Was tun?

Das politische Establishment wird nur minimale Schritte gehen und versuchen, die Kosten klimapolitischer Maßnahmen auf den Rücken der einfachen Menschen abzuladen. An die großen Umweltzerstörer – die Banken und Konzerne – werden sie sich nicht wagen. FFF sollte alle Maßnahmen, die die arbeitende Bevölkerung treffen, kritisieren und ablehnen – wie zum Beispiel eine CO2-Steuer. Stattdessen sollte die Bewegung deutlich machen, dass niemand seinen Arbeitsplatz verlieren muss, wenn die wirklich Verantwortlichen zahlen. 

Um das zu erreichen, ist ein sozialistisches Programm notwendig. Nur wenn die Banken und Konzerne in öffentliches Eigentum überführt werden und die Mehrheit der Menschen demokratisch über diese bestimmt, können wir den Klimawandel stoppen. FFF könnte nach dem 20. September in ganz Deutschland Schulversammlungen organisieren, um ein solches Programm zu diskutieren, und die nächsten Aktionen zu planen. Auch bundesweit und regional braucht die Bewegung demokratische und transparente Strukturen. Zusammen würde das weitere Schüler*innen mobilisieren, sich am Kampf gegen den Klimawandel zu beteiligen.