Für ein Gesundheitswesen nach Bedarf!

Mehr Personal, mehr Investitionen!

Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des drohenden Kollapses des

Gesundheitssystems. Lange angebahnt, lange nicht ernst genommen. Nun zeigt die Corona- Pandemie mit voller Härte, wohin dieser Weg führt.

Von Jonas Leuwer, Dresden

Wer fragt, warum ist das so und wie könnte es anders sein, kommt auf die Systemfrage. Denn das  so genannte Fallkostenpauschalen-System (DRG’s) beweist, dass bei den Mächtigen kein ernsthaftes Interesse an einer gerechten und adäquaten Gesundheitsversorgung besteht. Es geht durch dieses Finanzierungssystem nur darum, Gewinne zu machen, anstatt das Gesundheitswesen so zu organisieren, dass die Genesung von Patient*innen im Mittelpunkt steht. Dieser Mechanismus führt zu Stellenabbau und Sparmaßnahmen. Während die Pflegekräfte Überstunden mit minderwertigen Material ableisten müssen, um Menschenleben zu bewahren, wird in den Chefetagen der Krankenhäuser über die Zukunft der Beschäftigten und der “Wirtschaftlichkeit” lebensnotwendiger Eingriffe entschieden – nach rein ökonomischen Gesichtspunkten.

Der Mangel an Fachpersonal und Material ist das größte Problem. Aber vor allem fehlt bei den Regierenden der politische Wille, ein soziales, bedarfsorientiertes Gesundheitssystem zu gestalten, das unabhängig von wirtschaftlichen Interessen ist. Wir werden in einem kapitalistischen System nichts geschenkt bekommen. Daher sollten wir aus der Krise lernen und für eine sozialistische und somit soziale Gesellschaftsveränderung kämpfen. Genau deshalb müssen auch die Gewerkschaften, unterstützt durch Pflegebündnisse und DIE LINKE, den Kampf für ein bedarfsorientiertes Gesundheitswesen jetzt erst recht aufnehmen.

Jonas Leuwert ist Krankenpfleger und aktiv in ver.di und im Bündnis für Pflege Dresden

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