Kampagne soll mindestens 5000 Euro in drei Monaten sammeln
Mindestens einmal im Monat gibt es eine Nachricht über steigende Kosten bei Druckereien, Energielieferanten, Transportunternehmen oder anderen Bereichen. Die Auswirkungen bekommen unabhängige Verlage seit Anfang des Jahres zu spüren. Manifest ist nicht der erste Verlag, der besondere Anstrengungen unternehmen muss, um diese Zeit zu überstehen.
von René Arnsburg
Auf Pandemiemaßnahmen wie (Teil-)Schließung des Einzelhandels und Ausgangsbeschränkungen folgt nun die Krise, die vor allem kritische Beobachter*innen erwartet hatten. Dank großer Unterstützung durch seine Leser*innen konnte der Manifest Verlag den Betrieb aufrecht erhalten. Während des ersten Lockdowns gelang es, mit einer Spendenkampagne im Frühjahr 2020 und einer weiteren Verlagerung des Geschäfts in den Online-Handel die Verluste aus dem geschlossenen Buchhandel auszugleichen. Ende 2021 führte Manifest eine Spendenkampagne zur Finanzierung des Werks von Pierre Broué „Die Deutsche Revolution“ durch, an dem fleißig gearbeitet wird.
Nach der Krise ist vor der Krise
Das Programm der letzten Jahre wurde vom Lesepublikum sehr gut angenommen und erfreute sich einer immer größeren Verbreitung. Doch das Ende der Pandemiemaßnahmen läutete den Beginn einer größeren, zweifachen Krise im Büchergeschäft ein. Einerseits wird alles, was mit Buchproduktion und -vertrieb zu tun hat, stetig teurer. Andererseits wurde der Erholungseffekt im Handel nach den Coronabeschränkungen durch die rasante Inflation zunichte gemacht.
Der Verlag kommt nicht um eine moderate Preiserhöhung herum, um die Produktionskosten aufzufangen. Doch die Preise können nicht so schnell erhöht werden, wie die Kosten steigen. Der Verlag will Bücher herstellen, die bezahlbar sind. Während die Waren des täglichen Bedarfs teurer werden, fällt das Budget für politische Literatur schmaler aus. Eine Preiserhöhung bei Büchern, auf die der Verlag nicht verzichten kann, schlägt da doppelt zu Buche.
Revolutionäre Antworten wichtiger denn je
Die Notwendigkeit, sich mit Alternativen zu Krise, Krieg und Ausbeutung zu beschäftigen, ist nicht geringer geworden. Der Krieg in der Ukraine hat wichtige Fragen der Arbeiter*innenbewegung in West- und Mitteleuropa auf die Tagesordnung gesetzt: Welche Haltung sollten Sozialist*innen zu Waffenlieferungen einnehmen? Wie sieht eine klassenbasierte Haltung zum Krieg aus? Was ist Imperialismus? Wie verhielten sich Klassiker wie Liebknecht zur Kriegsfrage? Bereits Ende April diesen Jahres legten wir mit „Kampf um die Ukraine“ eines der ersten Bücher vor, das eine marxistische Analyse und ein sozialistisches Programm anbot. In den fünf Jahren des Verlagsbestehens wurden über 100 Bücher, Klassiker, vergriffene und neu geschriebene Titel zu aktuellen Fragen aufgelegt. Jetzt wäre der schlechteste Zeitpunkt, damit aufzuhören, oder die Veröffentlichungen deutlich einzuschränken.
Unterstützt den Manifest Verlag!
Ab dem 01. August 2022 wird der Verlag auf der Plattform Startnext eine weitere Crowdfunding-Kampagne starten. Diese wird bis Ende Oktober laufen. Ziel ist es, mindestens 5000 Euro zu sammeln, um „Lenin“ von Trotzki, „Das Rote Gewerkschaftsbuch“, „Die Entstehung des Patriarchats“ von Gerda Lerner und die lang erwartete Nestor Machno Biographie von Steve Hollasky zu produzieren. Sammeln wir 7.000 Euro produzieren wir den Sammelband „Marxismus und Gewerkschaften“ und bei 9.000 Euro einen weiteren Sach-Comic: „Lenin für Anfänger*innen.“ Wer nicht auf den Kampagnenstart warten möchte, kann sofort an den Verlag unter der angegebenen Kontoverbindung spenden. Wer uns bei der Kampagne unterstützen möchte, kann ein Statement und ein Bild von sich oder eine kleine Videobotschaft schicken, warum man für unser Programm spenden sollte. Wer Kampagnenmaterial (Flyer, Plakate) möchte, kann sich gern an uns wenden: info@manifest-verlag.de