Schluss mit Profit mit unserem Essen – Lebensmittelkonzerne verstaatlichen!
Wo der Döner vor fünf Jahren noch vier Euro gekostet hat, hat sich der Preis bis heute fast verdoppelt. Das spiegelt auch den allgemeinen Anstieg der Lebensmittelpreise wider.
Von Marieke Böck, Berlin
Seit dem Sommer 2021 sind die Lebensmittelpreise um 29 Prozent gestiegen, so die Verbraucherzentrale. Diese Inflation der Preise ist seitdem nicht zurückgegangen, im Gegenteil: im letzten Jahr gab es erneut einen leichten Anstieg in den Preisen von 1,3 Prozent. Die Prognosen lassen vermuten, dass die Preise so schnell auch nicht wieder sinken.
Die Verbraucherzentrale hält dazu auch fest: „Menschen mit niedrigem Einkommen oder solche, die auf Grundsicherungsleistungen angewiesen sind, wie zum Beispiel viele Studierende, Rentner*innen oder Arbeitslose sind von dem hohen Preisniveau besonders betroffen.“
Konzerne bereichern sich
Über siebzig Prozent der Studierenden sind von Armut betroffen, obwohl ein Großteil der Studierenden BAföG bezieht. Für über die Hälfte dieser Menschen sind alleine die Wohnkosten überlastend. Wie soll da noch Geld für die steigenden Lebensmittelkosten bleiben? Für Schüler*innen, die das Essen der Schule abbestellt haben, ist der Supermarkt mittlerweile keine Alternative mehr, um sich etwas zum Mittagessen zu holen. Hierbei wird auch der neue Begriff der „Shrinkflation“ relevant. Der Inhalt eines Produktes wird weniger oder es werden bestehende Inhaltsstoffe durch Günstigere ausgetauscht, ohne dass sich der Preis verändert. Gleichzeitig konnten die 25 großen Markenartikler wie Nestle (Kitkat), Unilever (Dove) oder AB Inbev (Beck’s) ihren Gewinn vor Steuern um drei Prozent steigern.
Sowohl Auszubildende, Studierende, Schüler*innen und Arbeiter*innen haben ein gemeinsames Interesse: Mit dem Geld, was sie haben, sorgenfrei leben zu können, ohne dass man sich im Supermarkt zweimal überlegen muss, ob man sich bestimmte Lebensmittel leisten kann oder nicht.
Es braucht eine Verstaatlichung der Lebensmittelkonzerne unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung von der arbeitenden Bevölkerung. Dann käme es nicht dazu, dass einzelne Konzerne ihr Marktmonopol ausnutzen können, um ohne Konsequenzen die Lebensmittelpreise anzuziehen und sich selbst zu bereichern. Es braucht dafür den gemeinsamen Kampf von Jugendlichen und Arbeiter*innen.