
Dokumentiert: Solierklärung mit dem Streik des Charité Facility Management
Hiermit veröffentlichen wir die Solierklärung des Bündnis für Pflege Dresden und der Betriebsgruppe des Städtischen Klinikums Dresden.
Liebe Kolleg*innen der CFM,
Ich sende euch aus Dresden solidarische Grüße! Vom Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di und meiner Organisation der SOL habe ich von eurem Kampf gehört. An unserem städtischen Klinikum, wo ich arbeite, kämpfen wir mittlerweile seit Jahrzehnten gegen die Privatisierung, die von der Stadt und der Klinikleitung immer mal wieder ins Spiel gebracht wird, wenn die roten Zahlen zu rot werden. Weil sie damit auch hoffen, Personalkosten zu sparen, wie das bei euch seit Jahren passiert. Bis jetzt haben wir es geschafft, das abzuwenden. In einem Bürgerentscheid vor ein paar Jahren hat die überwältigende Mehrheit der Dresdner*innen gesagt,
dass “ihr” Städtisches Klinikum nicht privatisiert werden soll. Das war kein einfacher Kampf, aber
er war erfolgreich, weil die Menschen nicht wollen, dass es bei der Gesundheitsversorgung um Geld
und Profite geht. Sie werden auch euren Kampf gut finden!
Man muss sich auch mal vor Augen führen, dass 70 Prozent aller Krankenhäuser rote Zahlen
schreiben. Aber anstatt die unsäglichen Fallpauschalen abzuschaffen, und Krankenhäuser endlich
wieder nach ihrem wirklichen Bedarf zu finanzieren, müssen Krankenhäuser in Insolvenz gehen
oder sollen sparen. Sparen geht aber im Krankenhaus nur, indem man die Versorgung verringert,
zum Beispiel indem die Verweildauern gesenkt werden, oder indem man am Personal spart. Also
weniger Leute einstellt und schlechter bezahlt.
Das ist in den vergangenen Jahren schon überall passiert und damit muss endlich Schluss sein!
Das wollen wir nicht mehr hinnehmen!
Wir wollen nicht mehr, dass die Gesundheitsversorgung nur daran ausgerichtet wird, ob sich Geld
verdienen lässt, denn bezahlen müssen das die Patient*innen und die Beschäftigten.
Und dass kein Geld da wäre, ist eine glatte Lüge.
In unserem Land ist unheimlich viel Geld da. Das sehen wir gerade wieder an den Zig Milliarden,
die für die Rüstung bereit gestellt werden. Es ist nur falsch verteilt. Die Reichen werden immer
reicher, und wir, die den Laden am Laufen halten, werden ausgepresst.
Es ist eine Frage des politischen Willens, wofür das viele Geld ausgegeben wird. Und weil sie das
Geld nicht freiwillig rausrücken, müssen wir dafür kämpfen, dass es anders verteilt wird, und zwar
dorthin, wo es sinnvoll und notwendig ist. Zum Beispiel in die Gesundheitsversorgung und nicht in
Aufrüstung!
Deshalb ist euer Kampf total wichtig, auch für uns alle! Und unser Pflegebündnis und die ver.di
Betriebsgruppe des Städtischen Klinikums sind in Gedanken bei euch! Wir sammeln heute bei
unserer Demo zum Tag der Pflegenden Geld für euren Streikfonds und werden über euren Streikk
berichten.
Mehr von uns ist besser für alle!
Dorit Hollasky, Dresden
Sprecherin des Bündnisses für Pflege Dresden
ver.di Betriebsgruppe am Städtischen Klinikum Dresden