Ihr da oben – wir hier unten

Susanne Klatten (Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE , via Wikimedia Commons)

Aktuelle Meldungen aus der März Ausgabe der Solidarität

Super wenig

Die BMW-Erbin und reichste Frau Deutschlands, Susanne Klatten, hat gut lachen. Ihr Steuersatz hat sich seit 1996 mehr als halbiert. Im vorletzten Jahr konnte sie nur mittels ihrer Aktienanteile am bayrischen Autobauer 2,2 Milliarden Euro Gewinn einstreichen. Mittels einer Holding-Konstruktion kann sie, ganz legal, Steuern sparen. Solange sich das Geld hier anhäuft, wird lediglich ein Einkommenssteuersatz von 1,5 Prozent fällig. Würde das Geld auf ihr Privatkonto ausgezahlt, müsste die Superreiche immerhin 25 Prozent Abgeltungssteuer zahlen. 

Super schmutzig

Viel wird über den persönlichen CO2-Fußabdruck und die individuelle Verantwortung „von uns allen“ gesprochen, diesen zu reduzieren. Doch auch hier gilt: Es gibt sehr unterschiedliche Schuhgrößen. Nach Berechnungen der Nichtregierungsorganisation Oxfam, verursachen fünfzig der reichsten Milliardärinnen und Milliardäre durch ihre Investitionen, Privatjets und Jachten in neunzig Minuten im Mittel mehr Treibhausgase als ein durchschnittlicher Mensch in seinem ganzen Leben.

Vorrang für Rüstung

Die britische Labour-Regierung um Premierminister Keir Starmer, setzt klare Prioritäten in ihrem Haushalt. So soll der „Verteidigungsetat“ bis 2027 auf 2,5 Prozent und bis 2030 auf drei Prozent des Brottoinlandsprodukts (BIP) steigen. Die Rüstungsindustrie solle sich zum „Wachstumsmotor“ der britischen Wirtschaft entwickeln. Schrumpfen sollen hingegen die Ausgaben für Sozialhilfe. Hier will die sozialdemokratische Regierung 5,6 Milliarden Euro kürzen. Nach deren eigenen Angaben, werden drei Millionen Menschen betroffen sein. Eine durchschnittliche Familie würde demnach um 2000 Euro im Jahr ärmer werden.