Erfolgreiches sozialistisches Sommercamp in Essen
Vom 12. bis 16. August haben die linksjugend [‘solid] Landesverbände Nordrhein-Westfalen (NRW) und Rheinland-Pfalz (RLP) sowie der Bundesarbeitskreis Revolutionäre Linke (BAK RL) innerhalb der Jugendorganisation ihr drittes sozialistisches Camp veranstaltet.
Von Luhan Saner Güney, Hamm
Über 120 (vor allem) jugendliche Klassenkämpfer*innen und Interessierte aus insgesamt acht Bundesländern haben sich für das verlängerte Wochenende auf dem großen Campgelände in Essen-Werden freigenommen. Gespickt war das Camp mit Workshops und Diskussionen, die viele der sozialen und politischen Probleme von jungen Menschen mit dem Kampf für den Sozialismus verbanden und wichtige Diskussionen anregten, auch wie der Kampf in der LINKEN und linksjugend [‘solid] zu Gunsten eines sozialistischen Programms für Arbeiter*innen und Jugendliche gewonnen werden kann. Musik und praktische Workshops waren auch Teil des Programms.
Großartiges Programm
Ziel des Camps war es zwar auch viele linksjugend-Mitglieder und linke Jugendliche zusammenzubringen und nach einer langen Zeit der Quarantäne neue und alte Gesichter wiederzusehen. Als politisches Camp wollte man aber nicht nur zelten, sondern auch interessierte Jugendliche und Arbeiter*innen bilden und miteinander diskutieren. Auch praktische Kurse wie zu Erster Hilfe und Selbstverteidigung blieben nicht aus.
Um die Ausbreitung des Corona-Virus weiterhin zu dämmen wurde ein umfangreiches Infektionsschutzkonzept entwickelt. Unter anderem wurden an jedem Camp-Tag jede*r Teilnehmer*in getestet und Abstände wurden gewahrt, wo es notwendig war.
Highlights waren die Workshops zu den Fragen: „Klassenkämpfe in Frankreich“, „Pro/Contra Regierungsbeteiligung“, „Ausbildung statt Ausbeutung“ und „Marxismus vs. Identitätspolitik“. Eine besondere Bereicherung bot für die politischen Perspektiven in Frankreich der internationale Gast Rachel von der Gauche Révolutionnaire, der französischen Schwesterpartei der Sozialistischen Organisation Solidarität.
Mitglieder der Sol haben zu vielen Fragen wie sozialistische Gesundheits-, Wohnungs- und Arbeitspolitik, Rassismus, Sexismus, Identitätspolitik und historische Themen Workshops präsentiert und marxistische Literatur aus dem Manifest Verlag angeboten.
Unsere sozialistische Zeitung Solidarität stieß auf viel Interesse und am Sonntag nahmen an einem Vorstellungstreffen der Organisation 17 Interessierte teil, wovon neun ihre Kontaktdaten hinterließen.
Falscher Kurs
Immer mehr ist innerhalb der Partei DIE LINKE ein Anpassungskurs in Richtung Establishment zu beobachten. In Thüringen beispielsweise ist die LINKE-geführte Regierung verantwortlich für Abschiebungen. Die LINKE sollte aber die Kraft sein, die an der Spitze der betrieblichen und sozialen Bewegungen steht und ein sozialistisches Programm verteidigt. Die sich vor der Bundestagswahl nicht auf Rot-Rot-Grün vorbereitet, sondern der Arbeiter*innenklasse einen Weg aus der Krise weist. Leider kommt von Seiten des Bundesverbands der linksjugend [‘solid] keinerlei Kritik an diesem Kurs oder Vorschläge zur Überwindung der Krise.
Glücklicherweise ist die Sol gemeinsam mit weiteren Genoss*innen an dieser wichtigen Diskussion in der LINKEN und linksjugend [‘solid] beteiligt. Unsere Mitglieder sind deshalb aktiv beim BAK RL, der innerhalb der Jugendorganisation marxistische Politik verteidigt. Viele unserer Mitglieder leisten u.a. in Führungspositionen derLandesverbände NRW und RLP in den vergangenen Jahren exemplarische Jugendarbeit.
Der BAK RL beteiligt sich auf Bundesebene an den Diskussionen im Verband und bringt auf Bundeskongressen Anträge ein, die das politische Programm der linksjugend [‘solid] schärfen. Außerdem bringt der Arbeitskreis regelmäßig Musterflyer für Basisgruppen und Aktive heraus, wie zuletzt zur Bundestagswahl, weil das Material des Bundesverbands kaum sozialistische Forderungen oder Vorschläge für Widerstand und Bewegungen anzubieten hat.
Die Landesverbände NRW und RLP wachsen und bauen eine kämpferische jugendliche Opposition gegen Banken und Konzerne auf, indem sie Demos organisieren, Vorträge halten und an wichtigen Kämpfen koordiniert intervenieren. Vor allem orientieren sie auf Arbeiter*innen und die Arbeiter*innenjugend, da nur die Lohnabhängigen Motor für grundlegende Veränderung sein können.
Organisiert euch!
Das nächste Camp findet voraussichtlich am nächsten Pfingstwochenende vom 3. bis 6. Juni 2022 auch wieder in Essen-Werden statt. Tragt es euch ein!
Wir ermutigen alle Schüler*innen, Auszubildende, Studierende und Arbeitslose mit uns als Sol in der linksjugend [‘solid] und dem BAK RL aktiv zu werden, für eine echte Zukunft.
Denn nur, wenn wir uns organisieren, können wir uns gegen Lohnkürzungen, Wohnungsnot und Diskriminierung wehren und den Kapitalismus durch eine sozialistische Demokratie ersetzen!