“100 Milliarden für die Bildung”

“Jugend für Sozialismus” startet bundesweite Kampagne rund um Bildungsaktionstag

Mitte letzten Monats hat die sozialistische Jugendorganisation “Jugend für Sozialismus” eine bundesweite Kampagne ausgerufen unter dem Motto „100 Milliarden für die Bildung statt für Panzer!“. Wir haben ein Interview mit Onno, Mitglied der “Jugend für Sozialismus”-Gruppe in Mainz geführt

Warum organisiert ihr gerade jetzt diese Kampagne? 

Am 23. September ruft eine Initaitive aus zahlreichen Gewerkschaftsgliederungen, Schüler*innenvertretungen, sowie Lehrer*innen und Eltern zu Protesten in über zwanzig Städten auf. Wir wollen mit unserer Kampagne möglichst viele Menschen zu den Protesten mobilisieren. Aus unserer Sicht sind Proteste gegen den Zustand der Bildung längst überfällig. Viele Schüler*innen und Lehrer*innen berichten von maroden Schulgebäuden sowie überfüllten Klassen. Hinzu kommt der ständige Leistungsdruck. Die Initiative „Bildungswende JETZT“ greift daher an einem richtigen Punkt an. Mit unserer Kampagne wollen wir aber auch eine Verbindung zum Kapitalismus allgemein schlagen.

Wie wollt ihr das versuchen?

Zum Beispiel fordert der gemeinsame Protestaufruf ein Sondervermögen von 100 Milliarden für das Bildungswesen. Das wurde auch von der LINKEN im Bundestag als Antrag gestellt. Das ist natürlich total richtig, gleichzeitig wird nicht erklärt, wo das Geld herkommen soll. Wir sagen, es muss ein Kampf darum geführt werden, dass das Geld von den Profiten und Vermögen der Banken und Konzerne genommen wird. Des Weiteren werden im Kapitalismus Konzerne und private Stiftungen immer wieder Einfluss nehmen. auf unsere Bildung. So werden Lerninhalte immer in ihrem Interesse dargestellt. Ein Bildungssystem im Sinne der Betroffenen wird es nur geben, wenn wir den Kapitalismus überwinden.

Und was genau plant ihr? 

Da der Aktionstag dezentral geplant ist, werden wir versuchen, bei möglichst vielen Protesten dabei zu sein und auch lokal bei der Mobilisierung helfen. Wir wollen aber auch versuchen mit möglichst vielen Schüler*innen in Kontakt zu kommen. In vielen Orten planen wir deswegen Infotische zum Beispiel mit Umfrage-Tafeln auf denen Schüler*innen aufschreiben können, was sie am meisten am Bildungswesen stört. In anderen Orten wollen wir öffentliche Treffen in Parks organisieren oder zusammen mit Schüler*innenvertretungen und der Jungen GEW. In Mainz haben wir zum Beispiel schon eine kleine Kundgebung vor dem Büro des Mainzer SPD Abgeordneten gemacht.

Und nach dem 23. September? 

Nach dem 23. September wollen wir in vielen Orten öffentliche Veranstaltungen organisieren, um zu diskutieren, wie es weitergehen kann. Ich bin davon überzeugt, dass wir uns als Jugendliche langfristig organisieren müssen, um was zu ändern. Der 23. September wird, unabhängig davon, wie groß der Protest an sich wird, sicher ein Schritt in die richtige Richtung sein. Aber er wird die Regierung wahrscheinlich nicht von ihren Kürzungen und Angriffen abbringen, dafür wird mehr notwendig sein. Deswegen müssen wir uns auch langfristig organisieren.

Mehr informationen gibt es auf der Unterseite “Bildungskampagne” auf www.jugend-fuer-sozialismus.de

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