Streikwelle in Großbritannien: Ein englischer Gewerkschafter berichtet

Veranstaltungen in verschiedenen Städten

Früher hieß es oft, wir sollten in Deutschland mal so streiken wie die Beschäftigten in Frankreich. In diesem Jahr sollte es heißen: Streiken wie in Großbritannien!

Seit Monaten ist das Land von einer Streikwelle erfasst, die die gesellschaftlichen Verhältnisse verändert hat und nur kurz durch den Tod der Queen unterbrochen wurde. Eisenbahner*innen, Postangestellte, Logistik-Arbeiter*innen und viele andere setzen sich gemeinsam zur Wehr, um gegen die Auswirkungen der Preissteigerungen auf die Arbeiter*innenklasse zu kämpfen. Diese Streiks sind nicht vom Himmel gefallen.

Den Anfang hatte die Eisenbahner*innengewerkschaft RMT gemacht, die ihre Verbindungen zur sozialdemokratischen Labour Partei vor einigen Jahren aufgrund deren arbeiter*innenfeindlicher und neoliberaler Politik gekappt hatte. Der RMT-Vorsitzende Mick Lynch wurde geradezu zum Volkshelden, weil er in einem Fernsehinterview nach dem anderen die Propaganda von der Lohn-Preis-Spirale und angeblich zu hohen Löhnen seiner Gewerkschaftsmitglieder entkräftete und eine einfache und klare Botschaft vermittelte: RMT-Mitglieder haben bessere Löhne, weil sie in der Vergangenheit gekämpft haben. Alle Arbeiter*innen und ihre Gewerkschaften sollten kämpfen!

Linke Kräfte sind in den britischen Gewerkschaften besser vernetzt und stärker vertreten als dies in den DGB-Gewerkschaften in der Bundesrepublik der Fall wäre. Mit dem National Shop Stewards‘ Network (NSSN) gibt es eine gewerkschaftsübergreifende Basisvernetzung von Vertrauensleuten, die Solidarität organisiert und versucht, Kämpfe zusammen zu bringen.

Dave Griffiths ist seit Jahrzehnten ein sozialistischer Gewerkschafter und Aktivist im englischen Coventry. Hier haben in diesem Jahr Beschäftigte der Stadtreinigung gegen einen von Labour geführten Stadtrat gestreikt – und gewonnen! Dave hat diesen Arbeitskampf eng begleitet und war der einzige außerbetriebliche Aktivist, der zu den Sitzungen des Streikkomitees zugeladen war.

Auf verschiedenen Veranstaltungen in Berlin, Bochum, Lemgo, Dortmund, Aachen und Mainz wird er von der Streikwelle in Großbritannien und über die dortigen Veränderungen hin zu kämpferischen Gewerkschaften berichten. Gemeinsam wollen wir diskutieren, welche Lehren daraus für die Gewerkschaftsbewegung in Deutschland zu ziehen sind und welche Rolle die politische Linke dabei spielen kann.

Veranstaltungen mit Dave Griffiths

Berlin, 26.10.: Streikwelle in Großbritannien und der Aufbau kämpferischer Gewerkschaften – mit einem sozialistischen Gewerkschafter aus England

18.30 Uhr in der ver.di Mediengalerie, Dudenstr. 10 (Nähe Platz der Luftbrücke), Berlin

Infos: hier

Veranstalterin: VKG Berlin

Bochum, 28.10.: Großbritannien: All strike together! Veranstaltung mit dem britischen sozialistischen Gewerkschafter Dave Griffiths

17:30 Uhr, Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108, Bochum

Infos: hier

Veranstalter: Sol Bochum

Lemgo, 29.10.: Streikwelle in Großbritannien und der Aufbau kämpferischer Gewerkschaften – mit einem sozialistischen Gewerkschafter aus England

19 Uhr, Parteibüro DIE LINKE, Lagesche Strasse 5, Lemgo

Infos: hier

Veranstalter*innen: linksjugend [‘solid] Lippe, DIE LINKE Lemgo & Sol Lemgo

Dortmund, 30.10.: Streikwelle in Großbritannien – mit Dave Griffiths, sozialistischem Gewerkschafter aus Coventry

18 Uhr, Casa Portuguesa / KGV Westerholz, Schützenstrasse 196, Dortmund

Infos: hier

Veranstalter: Sol Dortmund

Aachen, 31.10.: Streikwelle in Großbritannien und der Aufbau kämpferischer Gewerkschaften

19 Uhr, diffus.space, Adalbertsteinweg 178, Aachen

Infos: hier

Infos auf englisch: hier

Veranstalter: Sol Aachen

Mainz, 1.11.: The working class is back – Streikwelle in Großbritannien – Veranstaltung mit dem sozialistischen Gewerkschafter Dave Griffiths aus England

19 Uhr im Coworking-M1, Anni-Eisler-Lehmann-Str. 3, 55122 Mainz

Infos: hier

Veranstalter: Sol Mainz

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