Wohnraum ist keine Ware

Wohnraumkampagne der Linksjugend [’solid] NRW

Auch in Nordrhein-Westfalen (NRW) ist das Thema Wohnraum zu einer der meist diskutierten Fragen geworden. Miethaie und Heuschrecken bereichern sich an der Lebensgrundlage von Menschen. Riesige Wohnungskonzerne wie Vonovia oder LEG können ihre Profite gerade in NRW immer weiter steigern, indem die Mieten steigen und teure Sanierungen von den Mieter*innen getragen werden. 

von Lea Schmidt, Dortmund

In den letzten zehn Jahren stieg der durchschnittliche Mietpreis in NRW um vierzig Prozent an. Sozialer und öffentlicher Wohnraum sind Mangelware, während immer weiter privatisiert wird: Es fehlen zehntausende bezahlbare Wohnungen. Es wird zwar viel gebaut, jedoch meist nur im Luxusbereich. Auf die herrschende Politik ist kein Verlass, schließlich verteidigt sie die Interessen der Banken und Konzerne. Die rot-grüne Landesregierung sah zum Beispiel nicht einmal Bedarf für einen Mietendeckel im Ruhrgebiet. Verbesserungen müssen wir deshalb von unten erkämpfen. 

linksjugend [’solid] NRW wehrt sich

Um gegen diese Ungerechtigkeiten zu kämpfen, führt der Landesverband der linksjugend [’solid] in NRW eine Wohnraumkampagne einschließlich einer großen Aktionswoche durch, an der sich auch die Mitglieder der Sol im Verband beteiligen. Mehrere Wochen lang führen die einzelnen Basisgruppen Infotische, Flyerverteilungen und Kundgebungen an Siedlungen und Wohnraumkomplexen durch, die von Miethaien privatisiert wurden, um zusammen mit Mieter*innen für Wohnraum als Grundrecht kämpfen. 

Diese Außenaktionen finden ihren Höhepunkt in einer Aktionswoche vom 01. bis 08. Dezember, in der täglich eine Basisgruppe größere Kundgebungen, Flyerverteilungen oder Demonstrationen durchführt. Außerdem planen wir symbolische Aktionen, wie Kundgebungen vor leerstehendem Wohnraum, die auf den Leerstand der Städte hinweisen.

Radikale Verbesserungen nötig

Die Forderungen der Linksjugend sind deutlich: Bezahlbarer Wohnraum für alle! Einführung einer Kostenmiete, die Bau- und Instandhaltungskosten nicht übersteigen darf. Enteignungen von Immobilienspekulanten, Miethai-Unternehmen und Leerstand sowie massive Investitionen in günstigen Wohnraum. Doch wir stellen auch weitergehende Forderungen: Demokratisierung des Wohnungsbaus, Organisation des Stadtbaus von Mieter*innenvereinen, Gewerkschaften und Umweltorganisationen. Um hochwertigen und günstigen Wohnraum langfristig zu garantieren, müssen wir den Kapitalismus überwinden und für eine sozialistische Demokratie kämpfen. 

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