Tarifkämpfe koordinieren!

Gemeinsam Stärke zeigen

Aktuell und bis in das Frühjahr hinein stehen gleich mehrere Tarifauseinandersetzungen an. Das sollte genutzt werden, um gemeinsam auf die Straße zu gehen!

von Angelika Teweleit, Berlin

Nicht nur die Beschäftigten von Bund und Kommunen stehen in der Tarifauseinandersetzung. Auch bei der Post laufen aktuell Verhandlungen und Warnstreiks. ver.di fordert eine Lohnerhöhung von 15 Prozent, die auch mehr als gerechtfertigt wäre. Bei der Bahn läuft der Tarifvertrag der EVG zu Ende Februar aus. Die Forderung wird Anfang Februar verkündet. Außerdem gibt es Tarifrunden im ÖPNV zu den Spartentarifverträgen Nahverkehr in fünf Bundesländern. Ab März beginnen in verschiedenen Bundesländern zeitversetzt die Tarifrunden im Einzel- und Großhandel, wie auch in der Textilbranche. Dazu kommen einzelne Haustarifverträge. 

Gemeinsame Interessen

Natürlich müssen die Beschäftigten in den jeweiligen Branchen durch eigene Arbeitskampfmaßnahmen und Streiks Druck auf die jeweiligen Arbeitgeber machen. Gleichzeitig haben die Beschäftigten aller Branchen dieselben Interessen: Gleichermaßen geht es darum, den Lebensstandard zu verteidigen, massive Reallohnverluste zu verhindern bzw. besser entlohnt zu werden. Daher sollten die Beschäftigten auch unbedingt gemeinsam als Kraft sichtbar werden. Noch in der Pandemie wurden alle diese Kolleg*innen dafür gefeiert, dass sie die Gesellschaft am Laufen halten und dass ohne sie nichts geht. Warum sollte man das nicht in zeitgleichen Streiks umso deutlicher machen?

Gemeinsame Demonstrationen

Von einigen wird argumentiert, dass es schaden würde, wenn Streikaktionen koordiniert werden, weil dann die Anliegen von bestimmten Gruppen nicht ausreichend zur Geltung kommen. Aber wenn bundesweit  Postler*innen, Erzieher*innen, Krankenhausbeschäftigte, Verwaltungsangestellte, Flughafen-Mitarbeiter*innen, Bus- und Bahnfahrer*innen, Müllfahrer*innen, Bahnbeschäftigte und so weiter zu Demonstrationen und Kundgebungen mobilisiert werden, dann kommt eine große Masse zusammen. Auf diese Weise könnte aus den vereinzelten Tarifrunden auch eine gewerkschaftliche Machtdemonstration und eine gesellschaftspolitische Bewegung gemacht werden. Dafür sollten auch alle DGB-Gewerkschaften und der DGB als Dachorganisation an einem Strang ziehen. 

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