Gemeinsam auf der Straße

Beschäftigte der Länder im Streik

Am 28. November gab es eine neue Welle von Warnstreiks im Rahmen der Tarifrunde der Länder.

von Torsten Sting, ver.di Mitglied, Rostock

An einer Demonstration in Schwerin nahmen, laut den Gewerkschaften, etwa 2000 Beschäftigte teil. Damit wurden die Erwartungen deutlich übertroffen. Trotz frühwinterlicher Verhältnisse kamen Kolleginnen und Kollegen aus allen Teilen des Flächenlandes Mecklenburg-Vorpommern in die Landeshauptstadt.

Am prominentesten war die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vertreten. Daneben aber auch andere Bildungsgewerkschaften, zudem die GdP und IG BAU. Besonders die Beschäftigten der Forstbetriebe machten auf ihre Art gut Stimmung, in dem sie ihre Motorsägen demonstrativ betätigten.

Arbeitsbedingungen

Kolleg*innen aus dem Bildungssektor machten einen Großteil der Anwesenden aus. Im Gespräch mit der „Solidarität“ haben alle die schlechten Arbeitsbedingungen zum Ausdruck gebracht und dass sich hier schnell etwas ändern muss: Fachkräftemangel und eine damit einhergehende, zu dünne personelle Besetzung sei das eine Problem. Infolgedessen falle häufiger Unterricht aus, wenn Kolleginnen oder Kollegen krankheitsbedingt fehlen. Das Thema Arbeitszeitverkürzung bzw. früherer Renteneintritt war in den Gesprächen ein wichtiges Thema.

Als Sol haben wir Flugblätter zur Tarifrunde verteilt und konnten mehrere Exemplare unserer Zeitung verkaufen. In den Gesprächen wurde uns mit Offenheit begegnet.

Ausblick

Bislang haben die öffentlichen Arbeitgeber kein Angebot unterbreitet. Dieser Streiktag hat gezeigt, dass die Beschäftigten bereit sind, für ihre Rechte zu kämpfen. In einigen Gesprächen wurde berichtet, dass sich etliche Kolleg*innen am Streik beteiligt haben, die noch nicht Mitglied einer Gewerkschaft sind. Diese Beschäftigten können überzeugt werden, wenn sie den Eindruck haben, dass ernsthaft gekämpft wird. Daher ist es jetzt wichtig, die Streiks im Öffentlichen Dienst auszuweiten und die Urabstimmung noch vor den nächsten Verhandlungen vorzubereiten. Zudem müssen die Aktionen mit den Kolleginnen und Kollegen die sich auch in Tarifkämpfen befinden (Einzelhandel, Deutsche Bahn) koordiniert werden, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.

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