Ihr da oben – Wir hier unten

Deutsch: Spiegelsaal im Schloss Versailles, Versailles, Département Yvelines, Region Île-de-France, Frankreich - Zairon - CC BY-SA 4.0

Meldungen aus der September-Ausgabe der Solidarität

Profit-Kriminalität

Seit Monaten berichten die etablierten Medien über die sogenannte „Messer-Kriminalität“. Wo bleiben aber die Enthüllungen und Talk-Shows über die organisierte Kriminalität der großen Konzerne? Eine Untersuchung in Großbritannien brachte zu Tage, dass BAYER von Anfang der 1970er bis in die 1990er Jahre für den Tod von bis zu 3000 Menschen verantwortlich war. Der deutsche Konzern handelte mit Blutprodukten, die mit dem HI-Virus verunreinigt waren. Anfang 1983 wurde in einem internen Firmendokument festgestellt: „Es gibt klare Belege, die nahelegen, dass AIDS durch (…) Plasma-Produkte übertragen wird.“ Der Konzern änderte jedoch über Jahre nichts an der Praxis. Marius Stelzmann von der „Koordination gegen BAYER-Gefahren“ stellt in einer Pressemitteilung vom Mai diesen Jahres fest: „Der BAYER-Konzern ging für seine Profite buchstäblich über Leichen.

Nur vom Feinsten

Der französische Präsident Emmanuel Macron ist ein Mann mit Stil. Immer bestens gekleidet, der Schlipsknoten sitzt perfekt, egal wie heikel die politische Situation ist. Macron hat zudem ein großzügiges Verständnis von Gastfreundschaft, zumindest wenn es um seinesgleichen geht. 

Das wusste nun der französische Rechnungshof mit Zahlen zu untermauern. Als König Charles III. dem Staatsoberhaupt seine Aufwartung machte, wurde standesgemäß im alten Schloss von Versailles ein Staatsbankett dargeboten. Auch der Sänger der Rolling Stones, Mick Jagger, war zugegen und beeindruckt, ob der Qualität der gereichten Speisen. Noch nie habe er so gut diniert, lies er sich vernehmen. Wie heißt es doch so schön: Leben wie Gott in Frankreich. Nun hat Qualität bekanntlich seinen Preis. Der Wein wurde mit 42.000 Euro veranschlagt, die gesamte Sause mit 474.851 Euro.