“Mit Jugend für Sozialismus einen Unterschied machen”

Interview zur Gründung der neuen Jugendorganisation 

Am 31. Januar gründete sich eine neue Jugendorganisation unter dem Namen „Jugend für Sozialismus“. Wir haben mit Max Klinkner und Chiara Stenger über das neue Projekt gesprochen und warum sie in der linksjugend [’solid] keine Zukunft mehr sehen. Beide sind aktiv in der Sol und Jugend für Sozialismus in Mainz.

Was genau ist Jugend für Sozialismus?

Chiara: Jugend für Sozialismus ist eine neue klassenkämpferische Jugendorganisation, die gegründet wurde von Mitgliedern der linksjugend [‘solid]. Viele von uns waren lange aktiv im Bundesarbeitskreis Revolutionäre Linke, in dem auch junge Sol-Mitglieder mitgearbeitet haben. Wir wollen eine Alternative zu dem bestehenden Bundesverband der linksjugend [‘solid] anbieten. Gleichzeitig wollen wir uns auch an bisher unorganisierte Jugendliche wenden, die aber teilweise von dem Auftreten der linksjugend [‘solid] abgeschreckt waren. 

Was hat euch dazu bewegt, jetzt Jugend für Sozialismus zu gründen?

Max: Zurzeit erleben wir eine der tiefsten Krisen des Kapitalismus und das nicht nur seit dem russischen Angriffskrieg. Eine starke und aktive sozialistische Jugendorganisation ist dringend nötig. Doch der Bundesverband von linksjugend [‘solid] fällt weit hinter den eigenen Anspruch zurück. In den vergangenen Jahren hat der Bundesverband zum Beispiel dabei versagt, klare sozialistische Antworten auf den Krieg und die Pandemie zu liefern. Wir haben deshalb den Schluss gezogen, dass wir etwas Neues brauchen. 

Chiara: Wir wollen Jugendlichen ein Angebot machen, sich gegen die kapitalistischen Verhältnisse zu organisieren. Die Arbeit der linksjugend [‘solid] beschränkt sich zurzeit auf das Posten von Beiträgen auf Social Media und internen Seminaren. Diese Seminare haben aber keine Auswirkung auf die praktische Arbeit vom Jugendverband. Wir wollen mit Jugend für Sozialismus aber einen Unterschied machen, Streikposten unterstützen, Demonstrationen organisieren und ein sozialistisches Programm in Bewegungen reintragen. 

Was ist euer Verhältnis zur LINKEN?

Max: Wir unterstützen die Idee einer breiten linken, sozialistischen Partei. In dieser Hinsicht unterstützen wir DIE LINKE, aber man muss erkennen, dass es in der Partei ein Ringen um ihre Politik gibt. Wir sagen, dass es eine kämpferische und sozialistische Ausrichtung braucht, die sich konsequent auf die Seite der Arbeiter*innenklasse stellt. Für diese Position werden wir weiterhin kämpfen. Wir kritisieren die Partei deshalb weiterhin für ihre Unzulänglichkeiten. Zum Beispiel, dass sie in einigen Bundesländern mit SPD und Grünen zusammen regiert und dort weiter Abschiebungen durchführt, Privatisierung und Kürzungen zulässt. 

Und wie geht es jetzt weiter? 

Chiara: Wir haben zusammen eine Resolution verfasst und veröffentlicht. Zurzeit sammeln wir dafür Unterschriften und laden linksjugend [‘solid]-Gruppen ein, mit uns zu diskutieren. In vielen Orten wird es zudem lokale Vorstellungs-Veranstaltungen geben und am 13. März eine bundesweite Online-Veranstaltung. Im Herbst planen wir dann ein erstes bundesweites Präsenztreffen. 

Link zur Webseite von Jugend für Sozialismus: hier

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