Wenn Preise steigen: Löhne rauf!

Gewerkschaften müssen für automatische Lohnanpassungen und Reallohnsteigerungen kämpfen! 

Die Inflationsrate war im März mit 7,3 Prozent auf dem höchsten Stand seit über vierzig Jahren. Doch dieser Wert verschleiert die Dramatik der tatsächlichen Lage. 

Von Torsten Sting, Rostock

Neben den Energiepreisen, die schon vor dem Ukraine-Krieg deutlich gestiegen sind, gibt es nun Preissteigerungen bei nahezu allen Produkten. Tomaten wurden binnen Jahresfrist um 27 Prozent teurer, Butter gar um 44 Prozent. Preissteigerungen bedeuten oftmals höhere Gewinne für die Hersteller und immer sinkenden Lebensstandard für die Masse.

Laut einer Studie können 22 Prozent der Menschen weniger oder gar nichts mehr sparen. Das kann so nicht weitergehen!

Kämpfen!

Das “Entlastungspaket” der Bundesregierung ist nicht mehr als ein Trostpflaster und bietet keine Perspektive auf Besserung. Umso wichtiger ist es jetzt, dass die Gewerkschaften und DIE LINKE einen Kampf gegen diese bedrohliche Entwicklung aufnehmen. Zentral ist dabei, dass die Gewerkschaften bei den anstehenden Tarifrunden Reallohnerhöhungen fordern und dafür ernsthaft kämpfen. Von Anfang an sollten ganztägige Warnstreiks und dann Vollstreiks vorbereitet werden. Aber auch die laufenden Tarifverträge, die leider häufig eine lange Laufzeit mit niedrigen Einkommenssteigerungen beinhalten, gehören auf den Prüfstand. Kolleg*innen in den Betrieben sollten Anträge stellen, dass diese Tarifverträge nachverhandelt werden. Doch nur eine Minderheit der Beschäftigten ist überhaupt in tarifgebundenen Arbeitsverhältnissen. Deshalb muss eine gesetzliche automatische Anpassung der Löhne an die Inflationsrate her – eine gleitende Lohnskala. 

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