Hohe Kampfbereitschaft gegen Blockadehaltung der Unternehmen
Seit einem halben Jahr zieht sich nun schon die Tarifrunde im Einzelhandel hin. Um den Druck zu steigern rief ver.di unter anderem die Beschäftigten im Norden zu Streiks auf.
Von Torsten Sting, Rostock
An drei Tagen beteiligten sich die Kolleginnen und Kollegen von verschiedenen Betrieben in Rostock am Arbeitskampf. Gerade die Beschäftigten von Kaufland sind immer vorne mit dabei. Die Gewerkschafter*innen zogen mit Streikwesten durch den Betrieb und wollten auf diese Art, sowohl jene Kolleg*innen erreichen, die sich nicht am Streik beteiligten, als auch die Kundinnen und Kunden. Die Aktion kam gut an, der Marktleiter war weniger begeistert. Mission erfüllt.
Viele Eintritte
Auch in dieser Tarifrunde zeigt sich wiedermal: Wenn die Gewerkschaften kämpfen, sind sie attraktiv und Kolleg*innen verstehen, dass es auf sie ankommt und es gibt viele Eintritte. Bei der Streikversammlung vor IKEA an der insgesamt ca. 100 Kolleginnen und Kollegen teilnahmen, war die Sol auch präsent und konnte ein Grußwort halten. Unser Flugblatt wurde von fast Allen positiv aufgenommen. In den Gesprächen wurde deutlich, dass viele der Kolleg*innen noch nicht lange Mitglied bei ver.di sind. In einem Betrieb konnte im Zuge der Tarifbewegung, der gewerkschaftliche Organisationsgrad mehr als verdoppelt werden. Dies ist auch nötig, weil die Arbeitgeber nach wie vor kein akzeptables Angebot vorgelegt haben. Stattdessen versuchen Firmen wie Kaufland mit „freiwilligen“ Erhöhungen von ca. fünf Prozent, die Beschäftigten einzulullen und vom Streik abzuhalten.
Entschlossenheit
Die am Streik beteiligten Kolleginnen und Kollegen haben aber deutlich gemacht, dass dieses Vorgehen keine Auswirkung auf Ihre Streikbereitschaft hat und sie auch bereit sind bis Weihnachten weiterzukämpfen. Es wird nötig sein, die Streiks weiter auszuweiten und mit den anderen jetzt beginnenden Tarifrunden (Lokführer*innen, Landesbeschäftigte u.a.) zu koordinieren und damit den Druck auf die Kapitalist*innen zu erhöhen.
