Der Mord an Ashling Murphy schockiert Irland

Effektive Maßnahmen zum Schutz von Frauen und im Kampf gegen Sexismus nötig

In dieser Woche wurde die 23-jährige Ashling Murphy in der irischen Grafschaft Offaly in der Republik Irland auf tragische und sinnlose Weise ermordet. Die Grundschullehrerin wurde überfallen, als sie am helllichten Tag joggen ging. Ihre Ermordung hat Schockwellen und Wut in den Gemeinden des Landes und darüber hinaus ausgelöst und hat eine verheerende Wirkung. An den Mahnwachen, die zu ihrem Gedenken organisiert wurden, nahmen Zehntausende in verschiedenen Städten und Dörfern im Norden und Süden Irlands teil. Weitere Mahnwachen fanden in Ländern statt, in denen es traditionell viele irische Einwanderer*innen gibt, darunter Schottland, England, Australien, die USA und andere.

Von Carah Daniel, Militant Left Irland

Das gewaltsame Ende von Ashling Murphys tragisch kurzem Leben hat verständlicherweise dazu geführt, dass Frauen verstärkt um ihre eigene Sicherheit fürchten, und es hat ein Schlaglicht auf die Gewalt und den Missbrauch geworfen, denen Frauen tagtäglich ausgesetzt sind. Die Lösung besteht nicht darin, dass Frauen ihr Verhalten ändern – Ashling Murphy hat alles “richtig” gemacht, um in Sicherheit zu sein, und trotzdem wurde ihr das Leben genommen. Es sind frauenfeindliche Verhaltensweisen und Einstellungen, die sich ändern müssen, und das System, das sie aufrechterhält, muss sich ändern.


Staatliche Gleichgültigkeit


Wir brauchen einen Staat, der die Gewalt gegen Frauen ernst nimmt. Wir wissen bereits, dass mehr als 3000 Anrufe wegen häuslicher Gewalt von der Polizei nicht beantwortet wurden. Diese Haltung der Gleichgültigkeit gegenüber Verbrechen gegen Frauen durch die Leute, die uns angeblich schützen sollen, sagt viel über die Prioritäten des Staates aus. Wir brauchen Investitionen in die Straßenbeleuchtung, verbesserte und sichere öffentliche Verkehrsmittel, die auch nachts verkehren, und weitere Mittel für Zufluchtsorte und Dienste, die derzeit auf öffentliche Spenden angewiesen sind, um weiter zu funktionieren.

Außerdem muss die Gewerkschaftsbewegung die Führung bei Kampagnen gegen Sexismus und Belästigung am Arbeitsplatz übernehmen. In den Schulen müssen die Kinder eine angemessene und gründliche, auf Fakten basierende Sexualerziehung erhalten, die sich mit Themen wie Gewalt gegen Frauen, Einstellungen gegenüber Frauen und Konsens befasst.


Das kapitalistische System hält Gewalt und Missbrauch aufrecht


Um Sexismus und Gewalt gegen Frauen vollständig zu beseitigen, muss das kapitalistische System beseitigt werden, das Gewalt und Missbrauch aufrechterhält. Wir brauchen eine vereinte Bewegung all derer, die mit Diskriminierung, Ungleichheit und Ausbeutung konfrontiert sind. Dies wäre eine mächtige Kraft, die in der Lage wäre, die grundlegenden Veränderungen, die wir brauchen, wirklich durchzusetzen. Eine sozialistische Alternative zu Sexismus, Ungleichheit und kapitalistischer Krise ist die einzige Möglichkeit, die Gesellschaft wirklich zu verändern und sie zu einem Ort zu machen, an dem sich Frauen und alle anderen sicher fühlen, ohne Angst vor Gewalt.

Militant Left (Schwesterorganisation der Sol in Irland) spricht der Familie, den Freund*innen, Kolleg*innen und Schüler*innen von Ashling Murphy und allen, die von ihrer Ermordung betroffen sind, ihr aufrichtiges Beileid und ihre Solidarität aus.

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